Jährlich werden viele Anbieter von verschiedenen Gremien getestet. Eines der bekanntesten ist die Stiftung Warentest, die jährlich Angebote der Banken vergleicht und die Ergebnisse dem Verbraucher zur Verfügung stellt.
Die Stiftung Warentest hat sich insgesamt in 327 Tests mit dem Thema Geldanlagen und Banken beschäftigt. Dabei ging es im Wesentlichen um den Vermögensaufbau, die Altersvorsorge und die Beratungen der Banken. Der aktuellste Test beurteilte die Depotkosten und Wertpapierprovisionen von Filial- und Direktbanken.
Für den Test hat die Stiftung Warentest ein großes Scheindepot mit einem Wert von 153.000 Euro und ein kleineres mit einem Volumen von 7.000 Euro eröffnet. Für das große Depot wurden 50 Order und für das geringere 10 Order simuliert. Diese bestanden zur Hälfte aus Verkäufen und Käufen von Wertpapieren.
Es wurden die Depotpreise und Provisionen für den Handel mit Aktien, Zertifikaten, Anleihen und Fonds verglichen und gravierende Unterschiede festgestellt. Dem Test lagen 37 Anbieter zugrunde, die sowohl aus der Gruppe der Filial- als auch der Direktbanken stammten. Zum Schluss kann der Verbraucher auf eine Liste der 10 besten Anbieter für Online- und Filialkunden zurückgreifen.
Wie wurde getestet und welche Banken bieten gute Depots an?
Für das große Depot wurden Angebote mit Preisunterschieden von bis zu 9.419 Euro erstellt. Diese bezogen sich auf die jährlichen Depotkosten und die Transaktionsgebühren, wenn im Jahr 50 Order stattfanden. Das teuerste Angebot bei den Filialbanken beinhaltete einen Depotpreis von 11.067 Euro und das günstigste kostete nur 1.648 Euro.
Bei den Direktbanken kamen die Tester für das gleiche Depot auf einen Bestpreis von 250 Euro und einem Höchstangebot von 5.921 Euro. Wechselt der Kunde also von der teuersten Filialbank zur preiswertesten Direktbank, kann er sogar bis zu 10.817 Euro im Jahr sparen. Für große Depots findet der Onlinekunde bei der flatex AG ein günstiges Angebot und der Filialkunde bei der Postbank.
Für das kleinere Depot mit einem Volumen von 7.000 Euro und 10 Transaktionen im Jahr wurden ebenfalls gravierende Unterschiede festgestellt. So kann hier der Kunde beim Wechsel vom teuersten Filialanbieter zur günstigsten Direktbank über 200 Euro sparen. Unter den 10 besten Anbietern für Onlinekunden finden sich hier die Deutsche Bank und die Cortal Consors und für Filialkunden die Kreissparkasse Köln und die Commerzbank wieder.
Kostenlose Depotkontos können im nachhinein teuer werden
Unter den 37 Anbietern fanden sich 4 Filial- und 7 Onlinebanken, die ein kostenloses Depotkonto anboten. Dabei waren aber die jeweiligen Gebühren für die Transaktionen sehr hoch, sodass die Gebührenfreiheit für das Depot im Gesamttest nicht mehr ins Gewicht viel. Wer also sehr viel handelt, der sollte überwiegend auf die Transaktionskosten achten, da hier große Provisionen fällig werden können.
Insgesamt betrachtet stellte Stiftung Warentest fest, dass der Onlinehandel im Allgemeinen günstiger ist als der Handel über eine Filialbank, jedoch ist die Beratung durch Filialbanken umfangreicher, sodass ein Kunde mit hohem Beratungsbedarf auf eine Filialbank zurückgreifen sollte. Außerdem bieten viele gute Filialbanken auch Onlinedepots an, die im Test gut abschnitten.