Eine Immobilie, die als Kapitalanlage genutzt wird, erwirtschaftet eine bestimmte Rendite im Jahr.
Bei der Berechnung dieser sind ein paar grundlegende Dinge zu berücksichtigen, um den tatsächlichen Wert zu ermitteln.
Durch Immobilien kann man gute Renditen erzielen
Eine Immobilie, die durch Dritte genutzt und somit renditeorientiert ist, gilt als eine Kapitalanlage, die einen bestimmten Gewinn erwirtschaften soll. Ob es sich bei der Rendite nun um einen Gewinn handelt, hängt im Wesentlichen davon ab, in welchem Umfang der Ertrag die Kosten des Gebäudes deckt.
Zu den entsprechenden Immobilien zählen Bürogebäude, Ladenlokale und Mehrfamilienhäuser. Die Rendite einer Immobilie ist von zwei Dingen abhängig. Dies sind die Nettokaltmieten des Jahres und ein sogenannter Vervielfältiger. Dieser ist wiederum von der Lage der Immobilie, den Vermietungsschwierigkeiten und des Leerstandes abhängig.
Für die Berechnung der Rendite gibt es eine einfache Formel, die grob die Bruttorendite ermitteln kann. Diese muss jedoch noch um die Erwerbsnebenkosten, das Mietausfallwagnis, die Instandsetzungskosten, die Verwaltungskosten und um die Abschreibung verringert werden. Kennt der Verbraucher den Kaufpreis und die Mieteinnahmen, kann er den Vervielfältiger einfach ausrechnen, indem er den Quotienten zwischen Kaufpreis und Jahresnettomiete bildet.
Kostet das Haus z. B. 500.000 Euro und beträgt die Jahresmiete 42.000 Euro, dann erhält man einen Vervielfältiger von 11,9. Mit diesem kann der Besitzer nun die zu erwartende Bruttorendite ermitteln, wenn er 100 durch den Vervielfältiger (11,9) teilt. So erhält er eine Rendite von 8,4 %.
Wie berechnet sich die Rendite bei Immobilien als Kapitalanlage?
Um den Vervielfältiger (V) unter Berücksichtigung von Liegenschaftszins (L) und Restnutzungsdauer (n) zu ermitteln, ist eine umfangreichere Berechnung vonnöten. Die Formel dazu lautet: V = (1 – (1 + L)^(-n)) / L. Der Liegenschaftszins errechnet sich wiederum aus dem Jahresreinertrag und dem Kaufpreis. Als Jahresreinertrag wird die Differenz aus der Nettokaltmiete und den Betriebswirtschaftskosten bezeichnet.
In unserem Beispiel gehen wir von einer Restnutzungsdauer von 10 Jahren und von Betriebskosten in Höhe von 10.000 Euro aus. Dann erhalten wir einen Jahresreinbetrag von 32.000 Euro, der zu einem Liegenschaftszins von 32.000 Euro / 500.000 Euro = 0,064 % führt. Hieraus lässt sich nun ein Vervielfältiger von 7,22 ermitteln.
Dieser ist deutlich niedriger als im ersten Rechenbeispiel und bedeutet für die Immobilie ein größeres Risiko. Jedoch ist die Rendite bei einem solchen Haus ebenfalls höher (13,85 %), da auch bei Immobilien eine höhere Rendite nur mit einem höheren Risiko erwirtschaftet werden kann.
Bei einer Immobilie mit einem Vervielfältiger von z. B. 25 erhält der Besitzer eine Jahresrendite von ungefähr 4 %, hat aber das geringere Risiko, da sich die Immobilie in einer guten Lage befindet, in der es keine Vermietungsschwierigkeiten und somit auch keine Leerstände gibt. Aber auch das Alter und der Zustand des Hauses haben einen erheblichen Einfluss auf den Vervielfältiger und somit auch auf die jährlich zu erwartende Rendite.
Eine Immobilie mit einem hohen Vervielfältiger erwirtschaftet zwar eine geringere Bruttorendite, aber die Instandsetzungskosten und das Mietausfallwagnis sind bedeutend geringer.