Immer mehr Versicherungsnehmer stellen sich die Frage, ob sich für sie der Wechsel zu einer privaten Krankenkasse lohnen könnte.
Hierbei wird vor allem die Frage nach der Beitragsentwicklung gestellt.Die Beitragsentwicklung der PKV ist vielfältig beeinflusst.
Gesetzliche oder private Krankenkasse?
Die gesetzlichen Krankenkassen werden in Deutschland noch immer von den meisten Angestellten bevorzugt. Tatsächlich gibt es in vielen Fällen eine Verpflichtung, in die gesetzlichen Kassen einzuzahlen, in einigen anderen Fällen ist jedoch auch für einfache Angestellte ein Wechsel zur privaten Krankenversicherung möglich.
Und gerade für viele Selbstständige, die in der gesetzlichen Krankenkasse nur freiwillig versichert sind, besteht grundsätzlich die Möglichkeit, von den besonderen Tarifen und Leistungen der privaten Krankenkassen zu profitieren.
Diese sind bei der Ausgestaltung ihrer Angebote an weniger gesetzliche Vorgaben gebunden als die gesetzlichen Krankenkassen und können deshalb für einzelne Versicherte bestimmte Vorteile bieten. Wer hiervon profitieren möchte, der sollte sich einen Überblick über das sehr vielfältige Marktangebot verschaffen.
Besonders relevant sind diese Überlegungen auch deshalb, weil seit dem Jahr 2009 in Deutschland eine Versicherungspflicht besteht gemäß § 193 Versicherungsvertragsgesetz.
Die private Krankenvollversicherung ist beliebt
In Deutschland gehört die private Krankenvollversicherung tatsächlich zu den beliebtesten Versicherungsprodukten. So waren im Jahr 2014 etwa 8,9 Millionen Menschen privat versichert, was einem Anteil von 11 Prozent an der Gesamtbevölkerung entspricht.
Wer sich für eine private Krankenversicherung entscheidet, der wird jedoch auch immer mit dem Thema der Beitragsentwicklung konfrontiert. Diese verläuft gänzlich anders als bei der gesetzlichen Krankenversicherung und sollte daher im Detail betrachtet werden.
Wie sieht es mit den Beiträgen aus?
In der Regel wird der Verlauf der Beiträge so sein, dass zu Beginn der Versicherungszeit nur sehr geringe Beiträge zu entrichten sind oder zumindest Beiträge, die etwas unterhalb des gesetzlichen Niveaus liegen. Hierbei wird dem Umstand Rechnung getragen, dass junge Menschen deutlich weniger medizinische Leistungen in Anspruch nehmen müssen und deshalb auch weniger Beiträge zu entrichten haben.
Mit zunehmendem Alter werden jedoch auch in zunehmendem Maße Leistungen abgerufen, sodass die Beiträge ansteigen müssen. Das kann dazu führen, dass in späteren Jahren der Mitgliedschaft die Beiträge teilweise erheblich über dem gesetzlichen Niveau liegen. Bei der Entscheidung für eine private Krankenkasse muss also abgewogen werden zwischen kurzfristiger Beitragseinsparung und langfristig höheren Beiträgen.
Wie hoch die Beiträge konkret sein werden, lässt sich allgemein nicht beantworten und hängt von einer Reihe von Faktoren ab. So müssen Selbstständige andere Beiträge als Angestellte zahlen, es kann nach dem Einkommen differenziert werden und selbstverständlich nach dem gesundheitlichen Zustand.
Aktuell wird eine Grundversicherung in der privaten Krankenversicherung bereits für Beiträge ab 65 Euro im Monat ermöglicht (Stand: April 2014). Vor einem möglichen Vertragsabschluss sollte mit der jeweiligen Krankenkasse jedoch genau abgesprochen werden, welche Beitragsszenarien sich in der Zukunft ergeben können.