Viele Verbraucher benötigen zur Finanzierung eines Bauvorhabens oder einer größeren Anschaffung einen Kredit. Bei den Verhandlungen der Konditionen sollten einige Dinge berücksichtigt werden.
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Was ist das Prolongation beim Kredit?
Prolongation stammt vom Wort prolungare, lateinisch für verlängern, und wird in der Finanzwelt für die Verlängerung von Termingeldern oder Krediten genutzt. Wenn die Bank mit dem Kunden eine bestimmte Laufzeit vereinbart hat, dann kann der Vertrag am Laufzeitende sowohl automatisch oder durch die Bestätigung des Kunden verlängert werden.
Die automatische Prolongation gibt es jedoch nur bei Termingeldkonten. Bei Darlehen gilt immer nur die Bestätigung des Kreditnehmers als Wunsch der Verlängerung. Diese kann sowohl Vor- als auch Nachteile für den Bankkunden haben.
Bei Baudarlehen werden die Zinsen für eine bestimmte Zinsbindungsfrist festgeschrieben. Dies bedeutet für den Kunden, dass er über eine sichere Zinszusage verfügt, aber auch, dass er an einen bestimmten Zinssatz gebunden ist. Dies ist in Zeiten eines hohen Zinses eher nachteilig. In dieser Situation empfiehlt es sich, nur eine kurze Bindungsfrist zu vereinbaren.
Diese Zinsfestschreibung kann 5, 10 oder auch 15 Jahre betragen. Es gibt jedoch auch Verträge, die über eine Dauer von 20 Jahren verfügen. Es ist jedoch immer so, dass die Zinsbindung kürzer ist als die Laufzeit des Kredites.
Was passiert, wenn mein Kredit am auslaufen ist?
Läuft die Bindungsfrist aus, dann wird der Kunde in der Regel bereits Monate davor von der Bank informiert und erhält ein Angebot bezüglich der Prolongation des Darlehens. Auch wenn die eigentliche Laufzeit des Vertrages länger dauert, ist zum Ende der Zinsbindungsfrist eine Prolongation des Vertrages üblich.
Der Darlehensnehmer kann das Angebot der bisherigen Bank annehmen oder die Anschlussfinanzierung durch eine andere Bank vornehmen lassen, wenn er nicht über das notwendige Kapital für die Ablösung der Restschuld verfügt. Nach Beendigung der Zinsbindungsfrist wird in den meisten Fällen eine Anschlussfinanzierung verlangt. Die eigene Bank bietet aber oft keine besseren Konditionen als andere Anbieter, sodass der Verbraucher einen genauen Vergleich der einzelnen Angebote vornehmen sollte.
Die Prolongation bei der eigenen Bank bietet einige Vorteile
Der Vertragspartner ist seit einigen Jahren bekannt und der Kunde kennt sich mit den Abläufen genau aus. Zudem werden keine Änderungen im Grundbuch und somit keine Abtretung der Grundschuld erforderlich. Außerdem kann die Verlängerung schnell und unkompliziert abgewickelt werden.
Die Kreditabwicklung bei der eigenen Bank hat jedoch auch einige Nachteile. So bietet das bisherige Kreditinstitut meist keine besseren Konditionen und richtet dem Kreditnehmer weniger Freiräume bei den Verhandlungen ein. Bei der Prolongation eines Kredites müssen bestimmte Vertragspunkte neu verhandelt werden, wenn der Kunde ein gutes Angebot erhalten möchte. Dazu zählen der Zinssatz, die Zinsbindungsfrist und die jeweilige Tilgungsrate, die einen großen Einfluss auf die Restschuld hat.
Diese Punkte können im Allgemeinen bei einer fremden Bank besser verhandelt werden als bei der bisherigen Bank, weil ein neuer Vertragspartner den Darlehensnehmer als Neukunden werben möchte und deshalb ihm eher entgegenkommt als die bisherige Bank. So findet der Verbraucher im Mai dieses Jahres ein Angebot mit einem Sollzins von 3,94 %, der für 10 Jahre festgeschrieben werden kann und die monatliche Belastung beträgt 297 Euro.