Diese Versicherung ist unheimlich komplex und es gibt etliche Arten der Rechtsschutzversicherung.
Es gibt sie zum Beispiel als Verkehrsrechtsschutz, Privat- und Berufsrechtsschutz, Mieter- und Eigentümerrechtsschutz. Sie übernimmt im Streitfall die Kosten für den Anwalt und zahlt die Gerichtskosten, Zeugengelder und auch Strafkautionen (in der Regel bis 25.000 Euro).
Der Gedanke hinter dieser Versicherung ist, es möglich zu machen, die eigenen Interessen rechtlich durchzusetzen.
Da die Kosten in einem gerichtlichen Streitfall immens sind, ist es für die meisten Menschen unmöglich, die Kosten privat zu tragen. Aus diesem Grund hat in Deutschland fast jeder zweite Haushalt eine Rechtsschutzversicherung.
Tipp
Meiner Meinung nach ist die Rechtsschutzversicherung nicht unbedingt nötig, da sie selten wirklich gebraucht wird und es im Notfall auch andere Lösungen gibt. Wenn Sie zum Beispiel Streit mit dem Vermieter haben, können Sie dem Mieterschutzverein beitreten und dessen Rechtsschutz in Anspruch nehmen.
Auch in anderen Fällen gibt es einfache Lösungen: Arbeitsrechtliche Streitfälle werden von Gewerkschaften abgedeckt und beim Verkehrsrechtsschutz ist zum Beispiel der ADAC zur Stelle.
In familienrechtlichen Angelegenheiten, wenn es zum Beispiel um eine Scheidung oder um Unterhaltszahlungen geht, hilft die Rechtsschutzversicherung sowieso nicht weiter, da dieser Bereich in der Regel nicht mit abgedeckt wird.
Kommt es dennoch zu einem Streit, bei dem Ihnen nichts von dem oben Genannten weiterhilft, können Sie beim zuständigen Amtsgericht (Wohnort) einen Beratungshilfeschein sowie Prozesskostenhilfe beantragen. Sie stehen also im Notfall nicht ohne Rechtsschutz da.
Aus diesen Gründen plädiere ich an Gering- bis Mittelverdiener: Sparen Sie sich diese Versicherung. Sie wird selten gebraucht und selbst wenn sie in einen rechtlichen Streitfall verwickelt sind, stehen Sie nicht ohne Hilfe da.
Kosten
Da die Rechtsschutzversicherung so unglaublich vielseitig ist und da es so viele Extras und Zusätze gibt, müssen Sie ganz genau auf das Kleingedruckte achten.
Ich empfehle Ihnen, wenn Sie solch eine Versicherung abschließen wollen, dass Sie nicht primär auf die Beiträge achten, sondern eher auf die Vertragsbedingungen in den Fokus rücken. Schließlich soll die Versicherung auch zahlen in einem Rechtsschutzfall.
Mit jährlich 180 Euro, sollten Sie als Privatperson aber ohne Probleme auskommen. Dieser Wert kann jedoch stark abweichen, wenn Sie zum Beispiel unternehmerisch tätig sind.