Das Kapital aus einer Risikolebensversicherung wird nur ausgezahlt, wenn der Versicherungsnehmer stirbt. In den meisten Fällen verlangen die Versicherungsgesellschaften eine Gesundheitsprüfung vor Abschluss des Vertrags
Inhaltsverzeichnis
Wann ist eine Riskolebensversicherung sinnvoll?
In vielen Fällen kann der Abschluss einer Risikolebensversicherung sinnvoll sein: Gerade in Familien mit nur einem Ernährer sollte dessen eventueller Tod – etwa durch einen Unfall oder eine schwere Krankheit – seine Hinterbliebenen nicht in finanzielle Nöte stürzen.
Bei Häuslebauern verlangen Banken oft die Absicherung des Kredits durch eine Risikolebensversicherung.
Die Gesundheitsprüfung bei der Risikolebensversicherung
Die meisten Versicherungsgesellschaften verlangen vor Abschluss eines Vertrages für eine Risikolebensversicherung eine Gesundheitsprüfung, die allerdings in der Regel nur aus einem auszufüllenden Fragebogen besteht. Darin abgefragt werden etwa Vorerkrankungen (beispielsweise Krebs), familiäre Vorbelastungen (gehäufte Krebs- oder Diabetesfälle in der Familie deuten auf eine genetische Komponente hin), ob man Raucher oder Nichtraucher ist sowie, last but not least, das Alter.
Bei der Ergo Direkt beispielsweise kann man eine Police nur bis zum 53. Lebensjahr abschließen. Außerdem gilt: Je älter man bei Abschluss des Vertrages ist, desto geringer fällt die Versicherungssumme aus. Beträgt die Leistung etwa bei Vertragsabschluss eines 30-jährigen noch bis zu 60.000 Euro, so kann ein 50-jähriger nur noch maximal 45.000 Euro erwarten.
Höhere Beiträge bei der Risikolebensversicherung
Personen mit einem erhöhten Risiko müssen im Normalfall wesentlich höhere Beiträge zahlen und können sogar von der Versicherungsgesellschaft abgelehnt werden. Bei Versicherungssummen über 300.000 Euro ist zusätzlich noch eine Gesundheitsprüfung durch den Hausarzt erforderlich. Wer vorbelastet ist, aber dennoch eine solche Versicherung abschließen möchte oder muss, kann auf eine Variante ohne Gesundheitsprüfung zurückgreifen.
Solche Angebote sind allerdings seit März 2014 selten geworden und werden nur noch von sehr wenigen Gesellschaften angeboten. Zu diesem Zeitpunkt hat der deutsche Gesetzgeber dieser Praxis einen Riegel vorgeschoben. Unter anderem bieten noch folgende Gesellschaften eine Police ohne Gesundheitsprüfung an: Ergo Direkt Versicherungen AG, die Liechtensteiner Gesellschaft Fortuna sowie die in Luxemburg beheimatete Vorsorge.
Des Weiteren gibt es noch Angebote von Alte Leipziger, GIP Luxemburg und Nürnberger. Vor Abschluss einer Police sollte man allerdings beachten, dass eine solche im Vergleich etwa zu einer Risikolebensversicherung mit Gesundheitsprüfung oder einer anderen Alternative durchaus Nachteile und Fallstricke bergen kann.
Zum einen ist die Versicherungssumme begrenzt: In den meisten Fällen geht sie über einen Betrag von mehr als 30.000 Euro nicht hinaus. Zugleich müssen höhere monatliche Prämien gezahlt werden, und es wird eine Wartefrist zwischen 12 und 36 Monaten festgelegt. Stirbt der Versicherungsnehmer vor Ablauf dieser Frist, bekommt er das Geld nicht ausgezahlt.
Diese Regeln ergeben sich aus dem wesentlich höheren Risiko für den Versicherer: Da dieser den Gesundheitszustand seines Kunden nicht abschätzen kann, muss er das Wagnis anderweitig abfedern.
Risikolebensversicherung oder Sterbegeldversicherung?
Wer darüber nachdenkt, ohne Gesundheitsprüfung eine Risikolebensversicherung abzuschließen, sollte die Vor- und Nachteile gründlich überlegt haben.
Wer noch jung und Nichtraucher ist, ist meistens besser beraten, eine normale Risikolebensversicherung abzuschließen. Es könnte auch sinnvoll sein, stattdessen eine Sterbegeldversicherung abzuschließen.