Durch die Zeitverschiebung ist es in Deutschland bereits sechs Stunden später als in den USA, wenn die New Yorker Börse geöffnet ist. Das bietet einige Chancen für Anleger, die dort Handel treiben.
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Was ist der Dow-Jones und wann hat er seine Handelszeiten?
Als „Dow Jones Industrial Average“ oder kurz „Dow-Jones-Index“ wird jener Aktienindex bezeichnet, der sich aus den 30 größten US-Unternehmen zusammensetzt. Gehandelt werden die entsprechenden Aktien an der „New York Stock Exchange“ (NYSE), der größten Wertpapierbörse der Welt.
Da diese Börse, wie der Name schon sagt, ihren Sitz in New York hat, befinden sich die Handelszeiten aufgrund der Zeitverschiebung zu einem großen Teil außerhalb der europäischen Geschäftszeiten. Täglich kann zwischen 15:30 Uhr und 22:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit (MEZ) mit Aktien der im Dow Jones notierten Unternehmen gehandelt werden. Das entspricht 9:30 Uhr bis 16:00 Uhr der Zeitzone „UTC-5“, die in New York City gilt.
Die Dow Jones Handelszeiten – Wenn Zeitverschiebungen zum Vorteil werden
Da es sich bei den im Dow Jones gelisteten Firmen zwar um amerikanische Firmen handelt, diese aber alle so groß sind, dass sie als Global Player gelten können, wirken sich regelmäßig auch in Europa getroffene Entscheidungen beziehungsweise Entwicklungen der europäischen Märkte auf den Wert der Papiere aus. So sind in diesem Jahr u. a. Coca-Cola, Disney, Hewlett-Packard, IBM, McDonald’s, Microsoft und Pfizer im Dow-Jones-Index vertreten.
Alle diese Unternehmen setzen einen bedeutenden Anteil ihrer Produkte in Europa ab. Wenn also beispielsweise der Europäische Gerichtshof Microsoft wegen eines Verstoßes gegen das EU-Wettbewerbsrecht zu einer Geldstrafe von 500 Millionen Euro verurteilt, und außerdem beschließt, dass der Softwareriese seinen Konkurrenten Daten zu den Schnittstellen des von ihm hergestellten Betriebssystems offenlegen muss, wie es im Jahr 2007 geschehen ist, wirkt sich das logischerweise auch auf die amerikanischen Microsoft-Aktien aus.
Aufgrund der Zeitverschiebung wird ein Urteil dieser Art aber möglicherweise zu einem Zeitpunkt getroffen, zu dem in den Vereinigten Staaten noch Nacht herrscht. Wer von Europa aus Aktien aus dem Dow Jones kauft oder verkauft, kann daher den Tag an der Börse mit einem Informationsvorsprung beginnen. Allerdings ist beim Handel an der New Yorker Börse grundsätzlich zu beachten, dass dieser anders berechnet wird als in Deutschland verbreitete Aktienindizes wie der DAX.
So handelt es sich beim Dow Jones um einen preisgewichteten Index, bei dem Bezugsrechte, Dividenden und Sonderzahlungen nicht in die Berechnung mit einfließen. Auch ist zu berücksichtigen, dass die Aufnahme von Unternehmen in den Index keinerlei festen Regeln unterliegt. Vielmehr unterliegt diese Entscheidung bis zum heutigen Tage dem Herausgeber der Zeitschrift „Wall Street Journal“ von dessen Gründern Charles Dow und Edward Jones der Index während des 19. Jahrhunderts einst entwickelt wurde.
Wichtige Infos über den Dow-Jones-Index
Wichtig zu wissen ist außerdem, dass die Berechnung während der Handelszeiten jede Sekunde aktualisiert wird. Papiere, die gerade hoch im Kurs stehen, fließen dabei stärker in die Berechnung des Gesamtindex mit ein als solche mit einem niedrigen Kurs.
Darüber hinaus können sich geschickte Anleger zunutze machen, dass der Handel bei außergewöhnlichen Verlusten vor einer bestimmten Uhrzeit (z.B. mehr als 10 Prozent im Vergleich zum Vortag vor 20:00 Uhr MEZ) für eine halbe Stunde ausgesetzt wird.