Durchschnittlich geben Deutsche 25.000 Euro für ein neues Auto aus. Allerdings bezahlen nur wenige den Neuwagen in bar, die Anderen greifen auf eine Finanzierung durch einen Kredit oder auf einen Leasingvertrag zurück.
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Autofinanzierung ohne Anzahlung?
Eine Finanzierung kann in den verschiedensten Varianten abgeschlossen werden und kann – wie unter anderem ein Finanztest der Stiftung Warentest aus letztem Jahr gezeigt hat – bei niedrigen Zinsen manchmal sogar günstiger sein als eine Barzahlung.
Angeboten werden beispielsweise sogenannte 100%-Finanzierungen, bei denen der Kreditnehmer gar kein Eigenkapital benötigt und dadurch das Auto ganz ohne Anzahlung finanzieren kann. Allerdings muss beachtet werden, dass bei dieser Variante ohne eigene finanzielle Mittel auch die Kreditsumme steigt und sich dadurch die Raten und/oder die Vertragslaufzeit für die Finanzierung deutlich verlängert.
So sieht der klassischen Autokredit
Bei einem klassischen Autokredit beträgt die Laufzeit in der Regel 48 Monate, und maximal ist eine 84-monatige Tilgungszeit möglich, da danach das Risiko eines Totalschadens einfach zu hoch ist. Bei einer Kaufsumme von 30.000 Euro und einem Zinssatz von 7 % müsste der Kreditnehmer bei einer 84-monatigen Laufzeit monatlich 450 Euro abbezahlen.
Am Ende der Tilgungszeit hätte er zu den 30.000 Euro einen zusätzlichen Zinsbetrag in Höhe von 7.800 Euro für die Finanzierung seines Neuwagens bezahlt. Könnte er allerdings eine Anzahlung von beispielsweise 5.000 Euro leisten, würden sich die Zinsen schon um 1.300 Euro verringern, und bei einem Eigenkapital von 10.000 Euro wären nur noch 5.200 Euro Zinsen fällig.
Außerdem würde sich bei gleicher Laufzeit die Höhe der Raten deutlich verringern, und somit hätte der Kreditnehmer eine wesentlich kleinere finanzielle Belastung pro Monat, oder er würde weiterhin 450 Euro abbezahlen und die Laufzeit seines Kredites auf 51 Monate verkürzen.
Das Beispiel zeigt, dass durch eine Anzahlung der Zins einer Finanzierung deutlich niedriger ausfallen oder die Laufzeit um mehrere Monate verkürzt werden kann, also die gesamten Kreditkosten sinken. Zudem nehmen Autohändler in der Regel auch den Gebrauchtwagen des entsprechenden Kunden in Zahlung und werten diesen wie eine Baranzahlung.
Das Kfz-Leasing
Eine oft gewählte Alternative zur klassischen Ratenfinanzierung bietet beispielsweise das sogenannte Kfz-Leasing, das sich vor allem für Privatpersonen lohnt, weil bei diesem Modell weniger Eigenkapital benötigt wird und die monatlichen Raten wesentlich niedriger sind.
Das liegt daran, dass der Leasingnehmer das Auto nicht kauft, sondern es für einen vertraglich festgelegten Zeitraum mietet und dadurch nur den Wertverlust des Autos bezahlt. Der Wagen gehört einer Leasinggesellschaft und kann nach Vertragsende zurückgegeben oder vollständig gekauft werden.
Andere Finanzierungsmöglichkeiten für das Auto
Die unterschiedlichen Finanzierungsmöglichkeiten vom klassischen Kredit über die sogenannte Drei-Wege-Finanzierung und das beschriebene Kfz-Leasing werden unter anderem von den Autohändlern selbst oder von unabhängigen Kreditinstituten und den Herstellerbanken angeboten.
Zunächst muss der künftige Kreditnehmer wie bei jedem anderen Kreditantrag auch seine Gehaltsbescheinigungen vorlegen, damit seine Kreditwürdigkeit geprüft werden kann. Gerade bei der Verhandlung mit einer Bank ist es ratsam, den Verwendungszweck für den beantragten Kredit zu erwähnen, da der Berater so vom „Wirtschaftsgut Auto“ erfährt und weiß, dass dessen Wert den Kredit bei Bedarf absichert.