Das Girokonto wird auch als Zahlungskonto oder Sichtkonto bezeichnet. Es handelt sich dabei um ein Kontokorrentkonto, welches von Kreditinstituten für Bankkunden geführt wird, und zur Abwicklung von Zahlungen verwendet wird.
Diese Zahlungen können zu Lasten und zu Gunsten dieses Kontos gebucht werden. Heutzutage ist es kaum möglich am Wirtschaftsgeschehen teilzunehmen, ohne ein Girokonto, denn dieses dient als Basis für den Zahlungsverkehr, dabei wurde in Deutschland vor 50 Jahren alles noch weitgehend Bar bezahlt.
Die Zahlungsabwicklung über ein Konto setzte sich allerdings durch, nachdem die Überfälle auf Lohnempfänger mit Lohntüten häufiger und die Verwaltung dieser zu teuer wurde. Wozu ein Girokonto nötig ist, welche Vorteile es hat, wie die rechtlichen Grundlagen sind, wie es eröffnet werden kann, und welche Formen es gibt, soll in diesem Artikel geklärt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Die rechtlichen Grundlagen
- Jedermann-Girokonto
- Wie kann ein Girokonto eröffnet werden?
- Der Kontowechsel
- Das Konto ohne eine Schufa Abfrage?
- Das Gemeinschaftskonten für WGs oder Paare
- Online Girokonto und Online Banking
- Wie sicher ist das Girokonto?
- Die Vor- und Nachteile von Girokonten
- Vorsicht vor den Lockvogel-Angeboten
- Das richtige Konto finden
- Das kostenlose Bankkonto
- Der Dispositionskredit
- Die Kündigung
Die rechtlichen Grundlagen
Die Rahmenbedingungen für das Kontokorrent – Konto sind im Handelsgesetzbuch in Paragraph 355 normiert. Seit 2009 ist in Paragraph 675f. des Bürgerlichen Gesetzbuch, den Bestimmungen zum Zahlungsdienstevertrag, festgelegt, welche Leistungen im Zusammenhang mit dem Girokonto von den Banken erbracht werden sollten.
Festgelegte Regeln gibt es allerdings nicht, weshalb es viele Formen des Girokonto gibt und zum Teil auch große Unterschiede zwischen den verschiedenen Banken. Zudem sind individuelle Bedingungen und Absprachen erlaubt, weshalb mit der Bank sogar verhandelt werden kann.
Jedermann-Girokonto
Zwar waren Sparkassen und Banken bisher dazu angehalten jedem die Möglichkeit für ein Guthabenkonto, ein Konto welches nicht ins Minus gehen kann, zu geben, jedoch ohne rechtliche Verpflichtungen. Es gibt einige Banken, welche eine Bonität, oder einen regelmäßigen Geldeingang, in einer bestimmten Höhe, als Voraussetzung stellen, um ein Girokonto zu eröffnen.
Vor allem Sozialhilfeempfänger, Studenten, Rentner, Wenigverdiener, oder Arbeitslose wurden hierdurch benachteiligt. Die Privatautonomie, welche im Bankrecht herrschte, ist Grund dafür gewesen, dass sich die Sparkassen und Banken die Geschäftspartner aussuchen konnten. Seit dem 19. Juni 2016 gibt es das Zahlungskontengesetz.
Dieses ermöglicht es auch finanziell schlechter gestellten Menschen ein Girokonto zu eröffnen. Die Banken sind seitdem verpflichtet jeden Bürger der EU ein Basiskonto zur Verfügung zu stellen, sofern dieser noch kein Bankkonto hat.
Wie kann ein Girokonto eröffnet werden?
Um ein Girokonto zu eröffnen muss zunächst ein Konto gefunden werden, welches den persönlichen Ansprüchen entspricht. Es ist sinnvoll die Girokonten mehrere Banken und Sparkassen miteinander zu vergleichen, um so das beste Angebot zu finden. Es sollte darauf geachtet werden welche Leistungen inbegriffen sind und welche Zusatzkosten entstehen können.
Folgende Fragen sollten beim Vergleich gestellt werden: Welche Kosten fallen bei einer Kontoüberziehung an? Werden Kontoauszüge berechnet? Was kostet die Überweisung am Automaten? Wird das Drucken der Bestätigung der Überweisung berechnet? Welche Kosten entstehen bei einer Kontoüberziehung? Wie hoch ist der Dispozins? Wird ein Mindestgeldeingang verlangt? Sind die Ein- und Auszahlungen kostenlos? Gibt es Gebühren für Daueraufträge? Fallen Kosten für das Online Banking an? Gibt es Zinsen auf das Girokonto? Besonders für letzere Frage findest du auf Girokontozinsen.org gute Informationen.
Ist ein passendes Konto gefunden, dann kann der Kontoantrag Online oder in der Filialbank gemacht werden. Die Unterlagen müssen dann unterzeichnet und geprüft werden. Bevor das neue Konto eröffnet wird, ist eine Prüfung der Identität nötig. Wenn das Konto online eröffnet wird, ist die Identifikationsprüfung auch bei der Post möglich.
Hierzu benötigt der Postbeamte den Antrag und den Personalausweis. Dieser wird abgeglichen. Zudem wird eine Unterschrift zur Identifikation verlangt. Anschließend werden alle Unterlagen kostenlos zur Bank verschickt.
Außerdem gibt es die Möglichkeit durch Video – Ident – Verfahren die Identifikation durchzuführen. Das ist von Zuhause aus möglich. Angeboten wird dieses Verfahren von der Hypovereinsbank, der ING – DiBa, der Comdirect, der Number26, der Wüstenrotbank, und der DKB – Bank. Um das Verfahren anzuwenden sind ein Internetzugang und eine Kamera am Tablet, PC, Notebook, oder Smartphone notwendig.
Nach Aufforderung wird dann der Personalausweis, oder der Reisepass, in die Kamera gehalten, um die Identifikation vorzunehmen. Dabei wird das Ausweisdokument von einer Software erkannt und gescannt. Zudem ist es auch durch den e – Perso möglich, sich online zu identifizieren. In der Regel kommen dann die Zugangsdaten für das neue Girokonto innerhalb der nächsten drei bis fünf Werktage per Briefpost. Kontokarten und mögliche TANs werden allerdings separat geschickt.
Es gibt aber auch Konten, welche direkt genutzt werden können, wie etwa das Girokonto der Commerzbank. Hier erhalten die Antragssteller die IBAN Kontonummer sofort und das Online – Banking kann direkt nach der Identifikation und Legitimation verwendet werden, sofern diese per Video – Ident durchgeführt wurden.
Der Kontowechsel
Es kommt vor, dass die Banken die Konditionen und Leistungen ändert, oder dass das Konto nicht mehr zu den Bedürfnissen passt. In solchen Fällen ist ein Kontenwechsel nötig. Wünschenswert wäre es, wenn der Wechsel nicht nur schnell und einfach ist, sondern auch sicher. Häufig ist ein Wechsel allerdings aufwendig und dauert deshalb etwas.
Vor allem wenn Lastschriften und Daueraufträge umgestellt werden müssen, und Zahlungsempfänger über die Änderung informiert werden müssen, dann ist der Wechsel zeitaufwendig. Einige Banken bieten hierzu einen Kontowechselservice an. Hierzu gibt es unterschiedliche Verfahren, mit denen die Kontobewegungen vom alten Konto abgefragt und übernommen werden. Allerdings ist dieser Dienst unverbindlich und bietet keine Garantie.
2016 trat das Zahlungskontengesetz in Kraft. Dieses verpflichtet die Banken dazu, ihre Kunden bei einem Kontowechsel zu unterstützen. Die bisherige Bank erstellt hierzu eine Liste, auf der alle Transaktionen der vergangenen 13 Monate zu finden sind. Diese werden dann an die neue Bank übermittelt. Diese muss anschließend die Zahlungsempfänger über den Wechsel informieren. Besonders vorteilhaft ist hier, dass das Kreditinstitut für falsch übermittelte Daten oder verspätete Zahlungen haften muss.
Das Konto ohne eine Schufa Abfrage?
Es gibt Girokonten, bei denen eine Schufa – Auskunft nicht nötig ist, da sie zur Eröffnung nicht relevant sind. Allerdings sind solche Konten sehr teuer. Es gibt im Grunde kein günstiges, beziehungsweise kostenloses Girokonto, welches auf eine Schufa – Auskunft verzichtet.
Allerdings gibt es hier die Möglichkeit eines Girokontos auf Guthabenbasis, oder das Basiskonto. Das Basiskonto ist für Jedermann geeignet, wie oben bereits beschrieben. Ein Basiskonto als Guthabenkonto kann für unter zehn Euro pro Monat bei verschiedenen Geldinstituten eröffnet werden Hierzu zählen etwa Deutsche Bank, ING DiBa, Norisbank, Volksbanken, Sparkassen, DKB, 1822direkt, Postbank, Comdirect, Consors, Fidor Bank, Santander, oder die Commerzbank.
Allerdings werden bei Girokonten auf Guthabenbasis keine Kreditkarten mit Kreditrahmen oder EC – oder Girocards vergeben. Die Kunden von Girokonten mit Guthabenbasis erhalten häufig lediglich eine Bankkarte um Geld abzuheben. Bei dieser Art von Girokonto sind Kontoüberziehungen ausgeschlossen. Solche Konten finden sich bei den Angeboten der Bank nicht nur unter der Bezeichnung des Guthabenkonto, sondern auch unter den Bezeichnungen Mindestkonto oder Basiskonto.
Das Gemeinschaftskonten für WGs oder Paare
Natürlich bieten die Institute auch Gemeinschaftskonten an. Hier gibt es dann mehrere Kontoinhaber für ein Konto. Dieses ist beispielsweise bei WGs, aber auch in der Partnerschaft vorteilhaft.
Jeder Kontoinhaber bekommt eine eigene Kontokarte, beziehungsweise einen eigenen Online – Zugang, falls es sich um ein Online – Konto handelt.
Online Girokonto und Online Banking
Die Banken bieten mittlerweile zahlreiche unterschiedliche Girokonten an. Dabei bietet jedes Institut die Konten mit anderen Konditionen an. Von den Geschäftskonten mit Zusatzfunktionen bis hin zu den kostenlosen Standardkonten ist fast alles möglich.
Auch das Online – oder Homebanking gehört dazu. Hierbei handelt es sich um die Kontoführung von Zuhause aus, am Laptop oder PC, oder Unterwegs, etwa am Handy. Da die Onlineverbindung zur Website der Bank immer verschlüsselt erfolgt, ist der Browser dank einer abhörsicheren Technik, sicher mit der Website verbunden.
Die Zahlungen, welche von diesem Onlinekonto aus gemacht werden können benötigen eine TransAktionsNummer, eine TAN. Erst mit dieser TAN wird der Auftrag bestätigt und bearbeitet. Es gibt verschiedene Möglichkeiten solche TANs zu erhalten. Es ist möglich diese etwa mit einem Gerät und der EC – Karte selber zu generieren. Dieses Verfahren ist am sichersten.
Außerdem gibt es auch einige Banken, welche die TANs per Briefpost zusenden. Eine weitere Möglichkeit bieten die mobileTAN, welche über das Smartphone abrufbar sind. Um das Homebanking über das Smartphone zu ermöglichen ist eine Banking App nötig. Im Schnitt ist die Sicherheit hier sehr gut. Zudem bieten die meisten Apps zusätzliche Funktionen, wie etwa Benachrichtigungen zu Kontoumsätzen. Außerdem können die TANs auch per SMS geschickt werden.
Wie sicher ist das Girokonto?
Bei den deutschen Banken gilt für Girokonten eine gesetzliche Sicherungssumme in einer Höhe von 100.000 Euro pro Kunde. Außerdem bieten viele Banken darüber hinaus freiwillige Sicherungsgrenzen an. Nach europäischen Recht ist das Guthaben des Girokontos von bis zu 100.000 Euro zu 100 Prozent geschützt. Hierzu besitzen die Banken Einlagensicherungsfonds, aus denen diese Summen, im Fall einer Bankenpleite, erstattet werden.
Private Banken besitzen außerdem zusätzliche Sicherungsfonds des BdB, dem Bundesverband deutscher Banken. Hierüber sind die Bankeinlagen der Bankkunden in Millionenhöhe zusätzlich geschützt. Sparkassen und Genossenschaftsbanken besitzen eigene Sicherungssysteme, durch welche die Gelder in fast unbegrenzter Höhe schützen.
Die Vor- und Nachteile von Girokonten
Der bargeldlose Zahlungsverkehr ist einer der größten Vorteile von Girokonten. Dieser ist Voraussetzung für regelmäßige Zahlungen, wie etwa der Eingang von Einkommen aus nichtselbstständiger oder selbstständiger Arbeit, Gehalt. Lohn, Taschengeld, Fördergelder, BAföG, Arbeitslosengeld, Taschengeld, oder Sozialleistungen.
Ein Girokonto ist aber auch für Zahlungen unbedingt notwendig. Zu solchen Zahlungen zählen das Begleichen von Rechnungen, Gebühren, oder die Miete. Bargeld kann kostenfrei an den Automaten der Bank geholt werden. Es lässt sich auch Bargeld an Automaten abholen, welche nicht zur eigenen Bank gehören. In der Regel fallen hierbei Gebühren an. Mit der EC-Kate kann in den meisten Geschäften und Dienstleistern aber auch bargeldlos bezahlt werden.
Der Nachteil eines Girokontos, und vor allem des bargeldlosen Bezahlens, liegt darin, dass es sich um eine Zahl auf einem Konto handelt, welche nicht physisch greifbar ist. Zudem können einige Behörden Zahlungsaktivitäten und Buchungen nachvollziehen.
Ein weiterer Nachteil besteht in der Berechnung von Gebühren für einige Leistungen. Es sollte immer nachgelesen werden, welche Gebühren für welche Leistung verlangt werden, bevor ein Girokonto eröffnet wird. So lassen sich einige Banken das Einzahlen von Bargeld bezahlen. Auch Überweisungen am Automaten können Kosten verursachen.
Vorsicht vor den Lockvogel-Angeboten
Einige Banken werben mit attraktiven Neukunden – oder Wechsel – Angeboten. Zur Kontoeröffnung Locken sie mit einem Bonus oder anderen Prämien.
Allerdings sollte bei der Wahl des Girokontos nicht auf solche Angebote geachtet werden. Wichtig ist, dass der Geldautomat gut erreichbar ist und Features, welche viel genutzt werden, keine Unmengen an Gebühren kosten.
Das richtige Konto finden
Wer sich auf die Suche nach einem Konto macht, der sollte sich vorher darüber Bewusst sein, welche Leistungen benötigt werden und für wen das Konto sein soll. Zu den Fragen gehören etwa, ob es sich um ein geschäftliches oder privates Konto handeln soll. Außerdem stellt sich die Frage wer das Konto benutzt. Handelt es sich um Freiberufler, Angestellte, Selbstständige, Jugendliche, Kinder, Studenten, Schüler, oder Wehrdienstleistende?
Für Studenten gibt es häufig spezielle Angebote der Banken. Auch für Jugendliche gibt es extra Jugendkonten. Ausschlaggebend für die Wahl sind auch die Kontoführungsgebühren. Diese sind abhängig von den regelmäßigen Geldeingängen und der Höhe des monatlichen Guthabens. Die laufenden Kosten können außerdem steigen, wenn sich für die Inanspruchnahme von einem Dispositionskredit oder die Nutzung einer Kreditkarte entschieden wird.
Vor der Kontoeröffnung sollten sich also ein paar Gedanken zur persönlichen Nutzung gemacht werden. Es gibt einige folgende Fragen, welche bei der Auswahl eines passenden Kontos helfen können. Ist etwa ein persönlicher Ansprechpartner in der Bankfiliale notwendig? Wenn ja, dann eröffnen sie ein Konto in einer Filialbank. Wenn nicht, dann reicht eine Eröffnung bei einer Onlinebank aus.
Eine weitere Frage bezieht sich auf die regelmäßigen Geldeingänge. Wenn es regelmäßige Eingänge gibt, dann lohnt sich ein Konto mit Mindestgeldeingang. Sind diese Eingänge zu gering, dann muss nach einem Konto ohne Mindestgeldeingang gesucht werden. Wird mehr als eine Girocard oder zusätzlich eine Kreditkarte benötigt, dann sollten die Kosten der zusätzlichen Karten überprüft werden.
Bevor sich für eine Bank entschieden wird sollte außerdem kontrolliert werden wo sich die nächsten Geldautomaten befinden, oder wo es möglich ist kostenlos Bargeld abzuheben. Außerdem sollte sich die Frage gestellt werden, ob häufig Belege eingereicht werden, denn dann reicht Onlinebanking nicht aus und es ist eine Filiale in der Nähe notwendig.
Wer oft im Ausland unterwegs ist und dort auf Bargeld angewiesen ist, für den ist ein gebührenfreies weltweites Geldabheben wichtig. Wer also geschäftlich oft in der ganzen Welt unterwegs ist, der sollte nach solchen kostenlosen Leistungen gucken. Wenn regelmäßig Bargeld eingezahlt werden muss, dann sollte sich für eine Filialbank entschieden werden, denn nur hier ist dieser Dienst kostenlos. Es sollte auf einen günstigen Dispo- und Überziehungszins geachtet werden, wenn das Konto öfter mal überzogen wird.
Die Leistungen und Gebühren verschiedener Anbieter sollten immer miteinander verglichen werden, bevor ein Konto eröffnet wird. Die wichtigste Frage ist jedoch, ob es ein kostenloses Bankkonto sein muss. Sind alle Fragen beantwortet und ist ein passendes Konto gefunden, so sollte dieses nicht direkt eröffnet werden. Vorher sollte ein Blick in das Preis – und Leistungsverzeichnis der Bank geworfen werden, um negative Überraschungen zu vermeiden.
Das kostenlose Bankkonto
Viele Banken werben mit kostenlosen Bankkonten, bei denen die gewöhnliche Kontonutzung nicht bezahlt werden muss. Allerdings gibt es hier häufig versteckte Kosten. So lassen sich einige Institute die EC – Karte bezahlen. Viele fordern außerdem einen monatlichen Mindestgeldeingang, um das Konto kostenlos nutzen zu können.
Es kommt auch vor, dass ein Gehaltseingang zur Voraussetzung für die Kontoeröffnung gehört. Viele verlangen zusätzliche Gebühren, wenn im Ausland Geld benötigt wird, wenn an fremden Automaten Geld abgehoben wird, wenn Geld häufig eingezahlt wird, oder wenn Überweisungen am Automaten vorgenommen werden.
Der Dispositionskredit
In der Regel gewähren die Banken einen Dispositionskredit, wenn es regelmäßige Zahlungseingänge auf dem Konto gibt. Hierbei handelt es sich um eine Kreditlinie, welche es ermöglicht über mehr Geld zu verfügen, als auf dem Konto vorhanden ist. Innerhalb dieser festgelegten Linie kann frei über dieses Geld verfügt werden. Häufig handelt es sich bei der Kredithöhe um das dreifache des monatlichen Gehaltseingangs.
Wenn das Girokonto durch diesen Dispositions- also Überziehungskredit, in das Minus gelangt, dann erheben die Institute einen Dispozins. Dieser wird auch als Girozins bezeichnet. Obwohl es sich hier um einen Kredit handelt, gibt es hier keinen Tilgungs – oder Rückzahlungsplan. Eine feste Laufzeit gibt es hier auch nicht. Der Zins schwankt mit der Höhe der Inanspruchnahme des Dispositionskredits.
Vorteilhaft ist, dass der Sollzins nur gezahlt werden muss, wenn der Dispositionskredit auch genutzt wird. Allerdings gibt es auf das Girokonto aktuell kaum Guthabenzinsen. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Dispozinsen, trotz des niedrigen Zinsniveaus momentan, mit bis zu 15 Prozent aktuell höher ist, als jeder andere Zins bei anderen Kreditarten.
Es ist nicht ratsam sich dauerhaft über den Dispositionskredit zu finanzieren, da die Bank die Kreditlinien jederzeit reduzieren und kündigen kann. In solchen Fällen kann es schnell passieren, dass es zu Liquiditätsengpässen kommt.
Die Kündigung
Wer unzufrieden mit seinem Konto und den Konditionen und Leistungen ist, der kann das Konto wechseln. Hierzu ist es nötig das bestehende Girokonto zu kündigen. in der Regel ist die Kündigung unkompliziert und nicht mit extra Kosten verbunden. Häufig bieten Banken sogar einen kostenlosen Wechselservice an. Hierdurch werden der Wechsel und die Kündigung noch einfacher.
Ein neues Konto sollte vor jeder Kündigung unbedingt eröffnet werden, da ein Girokonto unbedingt für den Zahlungsverkehr notwendig ist. Hierbei sollte auf passende Konditionen und Leistungen geachtet werden. Im Internet gibt es einige Portale, welche einen Vergleich unterschiedlicher Girokonten ermöglichen. So kann aus den aktuellen Angeboten ein passendes Girokonto herausgefiltert werden.
Wer ein neues Girokonto eröffnet hat, der sollte alle Zahlungspartner über diese Neuerung informieren. Es ist ratsam das alte Konto noch drei Monate laufen zu lassen, parallel zum neu eröffneten Girokonto. So ist sichergestellt, dass alle Zahlungspartner über die Änderung informiert werden können und keine Zahlungen versäumt werden.
Um ein Girokonto zu kündigen genügt ein formloses Schreiben vom Inhaber des Kontos. Dieses sollte die Kontonummer, den Namen und den Wunsch zur Kündigung des bestehenden Girokontos enthalten. Das Schreiben wird bei der zuständigen Bank eingereicht. Es ist sinnvoll in diesem Schreiben auch die neuen Kontodaten anzugeben, sodass ein mögliches Restguthaben von der alten Bank überwiesen werden kann. Außerdem sollte das Girokonto nicht mit einem Dispokredit belastet sein, da sonst die Kündigung nicht erfolgen kann.
Ich danke Ihnen für den interessanten Beitrag. Ein ausgiebiger Vergleich ist wirklich wichtig. heutzutage gibt es auch sehr viele Online Banken. Da wird es allerdings mit den Filialen knapp.
Mit besten Grüßen,
Lars
Also da bin ich wie ein Bauer: Was ich nicht kenne, esse ich nicht.
Will heissen das ich seit meiner Jugend bei der selben Bank bin und ich wüsste auch nicht warum ich da was ändern sollte… Man kennt mich und viele Sachen werden auch mal gemacht ohne das ich dafür extra in die Filiale muss, ein Anruf und mir wird unkompliziert geholfen auch wenn dies eigentlich gar nicht möglich ist.
Danke für den spannenden Beitrag. Hat mir wirklich gut gefallen. Macht weiter so.
Wirklich sehr informativer Artikel!
Bitte mehr davon!
MfG
Franz
Danke für den sehr informativen Artikel. Insbesondere der Hinweis am Ende hat mir gut gefallen, dass man bei einem Wechsel erst mal beide Konten parallel laufen lassen sollte, um Zahlungsprobleme zu vermeiden. Oftmals bietet der neue Kontoanbieter auch eine Übertragung bestehender Daueraufträge an. Ausprobiert habe ich das aber noch nicht.
Super Artikel , ich hoffe mehr lesen zu können von Ihnen.
Soweit lieben Gruß .