Banken sind in der heutigen Zeit für das gesamte Wirtschaftsleben unerlässlich. Es ist daher erforderlich, dass Banken jederzeit in der Lage sind, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.
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Banken müssen liquide bleiben
Nahezu der gesamte Zahlungsverkehr in der Bundesrepublik Deutschland und auch in allen anderen Industrieländern wird inzwischen über Banken geregelt. Ca. 2.100 Banken gibt es in Deutschland, darunter private Banken, öffentlich-rechtliche Banken und Genossenschaftsbanken.
Um als liquide zu gelten, muss eine Bank zu jeder Zeit in der Lage sein, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Zu diesen Zahlungsverpflichtungen gehören beispielsweise die Auszahlung von bei der Bank angelegten Sparbeträgen und von vertraglich vereinbarten Guthabenzinsen.
Damit Banken auch bei unvorhergesehenen, stärkeren Anforderungen liquide bleiben, muss ein gewisser Prozentsatz der Spareinlagen und anderer Euro-Einlagen im Kreditinstitut als Bargeld gehalten werden. Man bezeichnet dieses Geld in Bänkerkreisen als „Reserve“ beziehungsweise als „Liquiditätsreserve“.
Banken müssen jederzeit in der Lage sein, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen
Darüber hinaus sind sämtliche Geldinstitute dazu verpflichtet, jene Gelder, die ihnen von ihren Kunden anvertraut werden, so zu veranlagen, dass es ihnen stets möglich ist, ihren Zahlungsverpflichtungen gerecht zu werden.
Außerdem werden Aktiva, die in Zahlungsmittel umgetauscht werden können, zur Liquiditätsausstattung einer Bank gezählt. Zu diesen Aktiva zählen vor allem börsengehandelte Wertpapiere und Guthaben, die bei anderen Instituten angelegt sind.
Auch Banken können Pleite gehen
Wie bei anderen Unternehmen kann es aber auch bei Banken passieren, dass sie ihr Ziel, liquide zu sein, verfehlen. So erging es etwa der amerikanischen Bank „Lehman Brothers“, die am 15. September des Jahres 2008 Insolvenz beantragen musste, was als Auslöser der anschließenden, weltweiten Finanzkrise gilt.
Die Rolle der EZB
Die Gesamtverantwortung für das Funktionieren des Eurosystems tragen jedoch nicht die einzelnen Institute, sondern die „Europäische Zentralbank“ (EZB), die am ersten Juli des Jahres 1998 gegründet wurde.
Die EZB steuert die Menge und Preise von Kapital innerhalb der Eurozone mithilfe ihrer Mindestreserve-, Offenmarkt- und Kreditlinienpolitik. Andere Kreditinstitute können Liquiditätsüberschüsse bei der EZB als verzinsliches Guthaben hinterlegen.