Du suchst nach wertvollen Anlagetipps? Dann wird dir dieser Artikel ein hilfreicher Finanzratgeber für deine Geldanlage an der Börse sein. Egal ob du in Aktien, Anleihen, Optionsscheine oder Fonds investierst. Die folgenden Anlagetipps sollen dir eine Hilfe für richtiges Handeln bieten.
Immer wieder packt das Börsenfieber Privatanleger in Deutschland und beschert diesen in Krisenzeiten ein verlustreiches Abenteuer. Laut Monatsbericht der Deutschen Bundesbank wird dabei insgesamt ein privates Geldvermögen im Wert von mehreren hundert Milliarden Euro vernichtet. Ein Großteil der Verluste entsteht dabei aufgrund der Unwissenheit der Anleger.
Sie verlieren unnötig viel Geld, weil sie sich nicht genügend mit den „Spielregeln“ des Marktes auseinander setzen. Bei einigen fängt das schon mit relativ kleinen Sachen an. So werden zum Beispiel mit dem Smartphone Aktien gekauft, ohne vorher einen Aktien App Vergleich durchzuführen.
Noch schlimmer wird es, wenn dann unüberlegt oder aufgrund eines „heißen“ Tipps in eine Aktie investiert wird, ohne sich ansatzweise mit dem Unternehmen auseinandergesetzt zu haben. Doch es gibt noch viele weitere Aspekte, auf die ein Anleger achten sollte. Die wichtigsten werde ich dir nun im Verlauf des Artikels vermitteln.
Tipps zu Aktienhandel und Depotabsicherung
- Minimiere Risiken indem du dein Vermögen breit streust: Zum Beispiel ein Mix aus Substanz- und Wachstumswerten (Faustregel: 5 – 10 Werte). Verzettle dich jedoch nicht mit zu vielen Aktien aus unterschiedlichen Branchen. Global ausgerichtete Fonds minimieren das Risiko ebenfalls.
- Verfolge die Kurse und „Story“ deiner Aktien laufend: Der tägliche Blick ins Portfolio gehört zum Pflichtprogramm. Mit Watchlisten, Depots und Börsenprogrammen bleibst du auf dem Laufenden. Ist die „Story“ einer Aktie nicht mehr schlüssig oder am Ende, dann weg damit. Behalte auch stets den Überblick über das allgemeine Marktgeschehen.
- Setze dir schon vor dem Wertpapierkauf klare Grenzen: Überlege beispielsweise bei welchem Kurs du Gewinne mitnimmst oder den Wert abstößt. Nur realisierte Gewinne sind echte Gewinne!
- Mache Notizen für besseres Handeln: Schreibe nach jeder Transaktion kurz den Grund für das Handeln auf. Spätere Analysen fallen dir somit leichter.
- Verwende professionelle Ordertechniken: Nutze die Kursabsicherung über Stop-Loss. Orderlimits sind in unsicheren Börsensituationen oder bei marktengen Papieren sehr ratsam.
- Beachte die Markttiefe: Kenntnis der Markttiefe schützt vor Überraschungen. Frage dich, ob ein großes Marktvolumen auch ohne signifikante Änderungen des Marktpreises umgesetzt werden kann.
- Das Geldverdienen mit kurzfristigen Spekulationen ist schwierig: Besonders Daytrading solltest du professionellen Börsenkennern überlassen. Ohne die entsprechenden Kenntnisse und das richtige Equipment fährst du von Anfang an auf der Verliererstraße.
- Unterschätze das Währungsrisiko nicht: So kann der Währungseffekt bei Schwankungen des US-Dollars gegenüber den Euro beachtlich sein. D. h. fällt der Dollar werden für den europäischen Anleger die an den US-Börsen notierten Aktien billiger.
- Suche eine vernünftige Bank: Der Handel über Direkt-Broker ist ziemlich günstig. Aber leider bieten sie im Gegensatz zu Filialbanken keine persönliche Beratung. Nur wer unabhängig seine Entscheidungen treffen will, liegt hier richtig. Direkt-Broker Tests findest du im Internet zuhauf.
- Kaufen NIE auf Kredit: Handle nur mit Kapital, dass du längerfristig nicht benötigst.
Beleihe keinesfalls dein Aktiendepot. Kredit finanzierte Wertpapierkäufe können fatale Folgen für dich haben. Grundsätzlich können Aktien mittels eines Wertpapierkredites beliehen werden. Sinkt aber der Beleihungswert des Depots unter den Kreditbetrag muss die Unterdeckung unverzüglich ausgeglichen werden.
Kommt ein Anleger binnen weniger Tage seiner Nachschusspflicht nicht nach, so werden die Wertpapiere ohne weiteres zutun verkauft. Nach der Auflösung des verpfändeten Depots bleiben oft noch erhebliche Kreditschulden übrig.
Tipps zu Anlegerverhalten und Börsenpsychologie
- Ergründe deinen Anlagetyp bevor du Geld anlegst: Erfahrung, Risikoneigung, Vermögenssituation, Verpflichtungen und deine Erwartungen spielen dabei eine wesentliche Rolle.
- Das Kaufmotiv Gier blockiert deinen gesunden Menschenverstand: Besonders nach anfänglich kleinen Gewinnen neigen viele Anleger zu risikoreicheren Investitionen. Bleibe auf dem Teppich! Sie höchstens dann gierig, wenn andere ändere ängstlich sind! Aber niemals dann, wenn andere auch gierig sind.
- Töne im Bekanntenkreis nicht mit „deinen“ todsicheren Erfolgsaktien: Damit setzt du dich nur unnötig unter Druck. Wendet sich das Blatt, fällt das Abstoßen dieser Werte erheblich schwerer. Der fachliche Austausch mit Gleichgesinnten (z. B. in Aktienclubs) ist dagegen empfehlenswert.
- Neige nicht dazu Verlustaktien zu halten und eher Gewinnaktien zu verkaufen: Ein oft beobachtetes Verhalten. Der Grund ist hierfür oft in der Psyche des Anlegers zu finden: Verluste laufen zu lassen ist eine Möglichkeit Fehler zu verdrängen. Mach dies nicht, sondern lerne lieber aus deinen Fehlern!
- Beurteile Unternehmen neutral nach Kennzahlen: Vermeide eine emotionale Bindung zu den Firmen in deinem Depot. Unternehmen deren Produkte man schätzt, steht man meist positiv gegenüber. Der Aufbau einer emotionalen Bindung zu den Firmen im Depot behindert jedoch deine rationale Entscheidungsfähigkeit. Du läufst Gefahr, Anteile zu spät zu verkaufen.
- Unterschätze die Psychologie der Anleger nicht: In vielen Fällen beruhen 80 % einer Kursbewegung auf Phantasie und nur 20 % auf nachvollziehbaren Fakten. Das Herdenverhalten ließ bei Internet- und Telekom-Werten z. B. eine Spekulationsblase entstehen. Du solltest daher das psychologische Moment des Marktes stets im Auge behalten.
- Orientiere dich nicht an ehemaligen Höchstständen: Die Börse kennt nur die Zukunft, die Vergangenheit zählt nicht. Berücksichtige also das an der Börse immer die Zukunft gehandelt wird.
- Schreibe Wachstumsraten der Vergangenheit nicht für die Zukunft fort: Prognosen künftiger Gewinnsteigerungen können sich als Schall und Rauch erweisen: Wenn beispielsweise ein Unternehmen den Erwartungen nicht gerecht werden kann und den Gewinn nicht um 40 %, sondern nur um 20 % steigert ist eine Halbierung des Aktienkurses oft gerechtfertigt.
Tipps zum Umgang mit Börseninformationen
- Nutze das Internet gezielt und konsequent als Informationsquelle: Analysen, Charts und News kannst du dir nirgends schneller besorgen. Unternehmen veröffentlichen unter „Inverstor Relations“ ihre wichtigsten Kennzahlen und Quartalsberichte. Viele Internet-Börsendienste bieten kostenlose Depots und Watchlisten. Gründliche Recherchen sollten die Basis für dein erfolgreiches Investment sein.
- Stehe Analystenmeinungen kritisch gegenüber: Auch die „Profis“ liegen oft falsch, wie Analystentests belegen. Die absurden Kaufempfehlungen aus den Zeiten des Internet-Booms sind hierzu ein besonderes Beispiel. Bilde dir deine eigene Meinung!
- Traue nicht jeder Behauptung in Finanzforen und Newsgroups: Schreibt jemand von traumhaften Perspektiven oder miserablen Aussichten einer Firma, dann wirf zur Sicherheit einen Blick in den Geschäftsbericht des Unternehmens.
- Sei misstrauisch bei „Geheimtipps“ aus Anlegerforen und Facebook Gruppen: Oft werden Mitteilungen über Unternehmen verfälscht oder erdichtet, um den Kurs in eine für den Schreiber günstige Richtung zu bewegen. Um einen Autor eines Beitrags etwas besser einschätzen zu können, schau im Archiv oder Verlauf nach was der Besagte schon geschrieben hat.
- Suche dir Hilfe von seriösen Zeitschriften/Internetseiten: Informationen findest du in seriösen Börsenbriefen (Empfehlenswert mit Aktien Musterdepot) und Börsenzeitungen. Informieren schadet natürlich nicht. Folge jedoch nicht blind deren Empfehlungen, sondern bilde dir deine eigene Meinung auf Basis eigener Recherchen.
- Scheue dich nicht gegen Betrüger vorzugehen: Hat man dich offensichtlich übers Ohr gehauen – Wehre dich! Anlegerschutzorganisationen bieten Hilfestellung bei rechtlichen Auseinandersetzungen und organisieren Sammelklagen.
Fazit
Verlasse dich in erster Linie auf dich selbst und lerne aus deinen Fehlern. Bedanke dabei: Dumm ist nicht der, der keine Fehler macht, sondern der, wo nicht aus seinen Fehlern lernt und sie ein zweites Mal macht. Besonders an der Börse wirst du immer wieder Fehler machen. Diese sind Bestandteil des Weg zum Erfolg an der Börse!
Deine aus den Fehlern gewonnenen Erkenntnisse werden dir helfen zukünftige Verluste zu minimieren. Dazu noch ein kluger Spruch des Altmeisters André Kostolany: „Ich habe mit meinen Börsengeschäften zu 49 Prozent falsch gelegen und zu 51 Prozent richtig. Die zwei Prozent Unterschied waren mein Erfolg.“