Auszahlpläne unterschieden sich darin, ob sie nur zulassen, erwirtschaftete Gewinne aus Investmentanlagen zu entnehmen oder ob man auch auf das Kapital zurückgreifen kann, dann werden sie „mit Kapitalverzehr“ genannt. Zum Thema Auszahlplan ist gute Beratung besonders wichtig
Auszahlungspläne werden oft genutzt, sich eine Rente zu ausbezahlen zu lassen. Eine bestimmte Summe wird als Investmentvermögen eingesetzt, die Rendite oder auch das Kapital plus Rendite wird ausbezahlt. Da bei der letzten Version das Kapital aufgebraucht wird, wird von Kapitalverzehr gesprochen.
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Es gibt grundsätzlich zwei Formen von Auszahlplänen
Den Fondsentnahmeplan und den Bankauszahlplan. Der Erste finanziert die Auszahlungen durch den Verkauf von Fondspapieren. Dabei ergeben sich variable Entnahmeraten. Angenommen, der Anleger möchte zu einem bestimmten Stichtag – dies ist meist der 1. oder 15. eines Monats – jeden Monat 500 € ausbezahlt bekommen. Dann werden zu diesem Stichtag Anteile im Wert von 500 € verkauft.
Ist der Kurswert des Fonds beispielsweise an diesem Stichtag 10 €, dann werden 50 Anteilscheine verkauft. In einem anderen Monat bei einem Kurs von 15 € werden nur 34 Anteilscheine, bei einem Kurs von 8 € aber 63 verkauft.
Was bewirkt der Bankzahlplan genau?
Der Bankauszahlplan fixiert die Summe im vorhinein und verabredet eine feste Verzinsung. Er ist also weniger flexibel, weil in der Regel laufzeitgebunden (meist 25 Jahre). Er bietet allerdings eine relativ hohe Sicherheit, der Fondsentnahmeplan bietet neben der Flexibilität auch die Möglichkeit der Diversifizierung und verspricht eine höhere Rendite.
Will der Anleger den Plan als Renteneinkommen ist für ihn die Länge der Laufzeit nicht beeinflussbar. Insgesamt sollte darauf geachtet werden, dass für einen Fondsentnahmeplan ein konservativer Investmentfonds gewählt wird, um die Volatilität gering zu halten.
Seit 2009 gilt die Abgeltungssteuer für die Auszahlungen. Bei einem Ausgangsbetrag von 100 000 € und einer monatlichen Entnahme von 200 € über 20 Jahre einem Steuersatz von 25 % und dem üblichen Steuerfreibetrag ergibt sich z.B. eine Auszahlung von 87.498 €, es verbleibt ein Vermögen von 6493 €.
Vor- und Nachteile des Auszahlplans mit Kapitalverzehr
Der größte Vorteil ist die Tatsache, dass der Anleger zu jedem Zeitpunkt die Höhe der Auszahlung und des Kapitalverzehrs bestimmen kann. Zur Absicherung sollte Folgendes gelten: Bei volatiler Börse sollte eine Pause bei den Auszahlungen sofort möglich sein, ohne Kündigung des Planes, der aber auch jederzeit kündbar sein muss.
Des Weiteren müssen die Produkte jederzeit umschichtbar sein. Der Nachteil ist, dass bei großen Kursverlusten das zugrunde liegende Vermögen verloren geht. Es ist jederzeit der Totalverlust des eingesetzten Vermögens möglich. Daher ist eine gute Beratung besonders wichtig.
Eine Faustregel besagt, dass Berater, die am Erfolg beteiligt sind, besser im Sinne des Kunden beraten als diejenigen, die an einer Prämie in Relation zur Höhe des abgeschlossenen Vertrages verdienen.