Eine Finanzkrise resultiert aus dem plötzlichen und unerwarteten Werteverlust von Gütern, in die zuvor exzessiv investiert wurde.
Dies führt zu massiven Verlusten für Investoren, Unternehmen und Finanzinstituten. Diese werden in der Folge zahlungsunfähig beeinflussen somit das ökonomische Klima in einem oder mehreren Ländern maßgeblich negativ.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen für eine Finanzkrise
Wenn aus irgendeinem Grund, wie beispielsweise während eines Wirtschaftsbooms, die Preise für Sachwerte, Aktien oder Immobilien ihren tatsächlichen Wert übersteigen, hat dies zur Folge, dass Unternehmen, Versicherungsgesellschaften und Banken exzessive und riskante Spekulationen tätigen.
Die Folge ist die Bildung einer Finanzblase. Solange sich die Preise im Aufwärtstrend befinden, wird kräftig investiert und spekuliert. Auch eine lange Zeit mangelnder Finanzregulierungen durch den Staat führt dazu, dass es vermehrt zu durch Kredite finanzierten Investitionen kommt.
Panikreaktionen und ihre Folgen
Wer verdienen will, muss rechtzeitig aussteigen, bevor die Blase platzt. Wenn ein Investor seine Güter, wie beispielsweise Aktienpakete oder Immobilien, plötzlich abstößt, hat dies eine Panikreaktion zur Folge und es kommt zu einem rasanten Abfall der Werte oder Aktienkurse.
Auch wenn sich das Wirtschaftswachstum verlangsamt, sinken die Preise und die Schuldner sind nicht mehr in der Lage, die Kredite zurückzuzahlen. Für Geldinstitute und Unternehmen kommt es durch Kreditausfälle zu erheblichen finanziellen Problemen, die zu einem Banken- oder Börsencrash führen.
Währungsunionen und die internationale Verzahnung im Bankenwesen und Wirtschaftssektor bringen negative Auswirkungen auf globaler Ebene. Dies bedeutet, dass nicht nur das jeweilige Land, sondern viele Staaten auf mehreren Kontinenten durch eine Finanzkrise betroffen sein können.
Finanzspritzen vom Staat
Sogenannte Rettungsschirme werden in Zeiten eines schwierigen ökonomischen Klimas von Regierungen beschlossen, um die Situation zu bereinigen und das Überleben der Banken oder bankrotten Konzerne zu sichern. Um dies zu gewährleisten, fließen staatliche Mittel in die Sanierung der Banken, oder es kommt zur Verstaatlichung oder Teilverstaatlichung insolventer Unternehmen.
Dies ist notwendig, da viele Konzerne und Geldinstitute eine essenzielle Rolle im Wirtschaftssystem eines Landes spielen. Mit dem Geld der Banken und Großunternehmen werden Rohstoffe gekauft und es wird in erneuerbare Energien und die Infrastruktur investiert. Darüber hinaus sind viele Großunternehmen wichtige Arbeitgeber, ihr Konkurs hätte fatale Folgen für den Arbeitsmarkt.
Ebenso muss die Vertrauenskrise, mit der sich die Banken in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten konfrontiert sehen, durch die öffentliche Hand ausgeglichen werden. Die Regierungen sichern die Spareinlagen der Bürger, um diese zu beruhigen und eine zusätzliche Verschlimmerung der Situation durch das mangelnde Vertrauen der Bankkunden abzuwehren.
Auswirkungen auf den durchschnittlichen Bürger
Nicht nur die jeweiligen Staaten und die großen Unternehmen im Finanzsektor sind durch eine Finanzkrise betroffen. Leidtragende sind in einer solchen ökonomischen Situation vor allem die Steuerzahler, die die Finanzspritzen durch den Staat letztlich finanzieren müssen. Durch ihre mangelnde oder eingeschränkte Zahlungsfähigkeit ist es den betroffenen Firmen und Geldinstituten nicht mehr oder nur in reduziertem Ausmaß möglich, ihren Angestellten die Löhne auszuzahlen.
Es kommt zu erheblichen Einschränkungen der Sonderleistungen sowie Kündigungen, was zur Folge hat, dass die Arbeitslosigkeit steigt, soziale Probleme entstehen und die Kaufkraft der Menschen drastisch sinkt. Dies wiederum hat äußerst negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation eines Landes.
Auswirkungen auf Immobilienbesitz
Opfer von Finanzkrisen sind auch Hausbesitzer, die ihre Immobilien mit Krediten finanziert haben. Sie können in einem solchen Fall die fälligen Raten durch Lohnkürzungen, Entlassungen oder steigende Kreditzinsen nicht mehr begleichen und verlieren deshalb ihr Zuhause. Des Weiteren hat die Finanzkrise auch auf die Sparer einen negativen Einfluss.
Wenn der Leitzins in Krisenzeiten von der Zentralbank herabgesetzt wird, bedeutet dies auch reduzierte Zinsen auf die Sparguthaben. In manchen Fällen deckt die Verzinsung dann nicht einmal mehr die Inflationsrate ab, was bedeutet, dass der Bankkunde mit seinen Ersparnissen sogar Verluste verzeichnet.