Genussscheine versprechen den Anlegern hohe Rendite, da die Verzinsung höher ist als bei Aktien. Allerdings gibt es auch einige Risiken, die vor dem Abschluss mit einbezogen werden sollten.
Jedes Unternehmen kann Genussscheine ausgeben, der Käufer trägt das Risiko, den Gewinn schwer einschätzen zu können.
Inhaltsverzeichnis
Was macht einen Genussschein aus?
Genussscheine sind eine Geldanlage, die eine hohe Rendite und einige steuerliche Vorteile bietet. Ein Genussschein gibt dem Geldanleger die Möglichkeit, am Gewinn eines Unternehmens teilzuhaben. Diese Wertpapiere kombinieren dabei Funktion und Aufbau von Anleihen und von Aktien.
In den sogenannten Emissionsbedingungen ist festgelegt, welche Eigenschaften der jeweilige Genussschein aufweist. Einer der Vorteile eines Genussscheins ist die feste jährliche Verzinsung. Der Gewinn aus der Verzinsung wird einmal im Jahr direkt an den Anleger gezahlt. Allerdings liegt hier auch ein Risiko.
Da die Zinsen lediglich vom Gewinn eines Unternehmens berechnet werden, erfolgt keine Zahlung, wenn das Unternehmen ein negatives Bilanzergebnis hat. Um dieses Risiko zu minimieren, gibt es bei einigen Genussscheinen die Möglichkeit, einen Nachzahlungsanspruch abzuschließen.
Macht das Unternehmen in den Geschäftsjahren nach einer negativen Bilanz wieder Gewinne, so werden die Zinszahlungen aus dem Verlustjahr mit ausgeglichen. Dieser Nachzahlungsanspruch besteht allerdings nur solange, wie die Laufzeit der Geldanlage ist. Endet diese, bevor das Unternehmen wieder schwarze Zahlen schreibt, so hat der Anleger keinen Anspruch auf eine Nachzahlung.
Chancen von Genussscheinen
Ein weiterer Vorteil ist das geringe Kapital, welches benötigt wird. Ein Genussschein ist schon für einen geringen Geldeinsatz zu bekommen. Zudem liegt die Verzinsung im Durchschnitt zwischen 1 % und 1,5 % höher als bei einer Anleihe. Renditen zwischen 7 % und 10 % sind hierbei keine Seltenheit.
Kurze und flexible Laufzeiten sorgen dafür, dass der Anleger bei möglichen Verlusten nicht zu lange an ein Unternehmen gebunden ist, auch ein Kündigungsrecht wird bei 90 % der angebotenen Genussscheine eingeräumt. Auch während der Laufzeit kann der Anleger seine Scheine bei Bedarf weiterverkaufen.
Dies ist problemlos an der Börse möglich, denn hier werden Genussscheine gehandelt. So können die Wertpapiere bei einem niedrigen Kurs gekauft und schließlich zu einem höheren Kurs wieder verkauft werden, was einen zusätzlichen Gewinn zu der Verzinsung möglich macht.
Risiken bei Genussscheinen
Natürlich hat, wer Genussscheine kauft, auch ein Risiko zu tragen. Die Risiken liegen vor allem bei den Rechten der Wertpapierbesitzer. Anders als Aktionäre haben sie kein Mitspracherecht bei Handlungsweisen der Firma. Auch eine Teilnahme an den Jahreshauptversammlungen ist somit nicht möglich.
Wertpapiere dieser Art können von jedem Unternehmen ausgegeben werden, hier gibt es keine Einschränkungen. So kann es auch passieren, dass man Wertpapiere eines Unternehmens kauft, das nur geringe Gewinnchancen hat. Im Falle einer Insolvenz sind die Genussrechte dann nur nachrangig.
Da sie nicht gesetzlich verbrieft sind, werden erst die Gläubiger mit Aktien oder Anleihen bedient. Der mögliche Verlust der Einlagen liegt somit höher. Die Genussrechte können von den Unternehmen teilweise individuell gestaltet werden. Es gibt keine genauen Vorgaben. Gerade für Laien liegt hier die Problematik, mögliche Gewinnchancen richtig einschätzen zu können.