Gold hat seit jeher eine besondere Faszination auf die Menschheit ausgeübt. Seine glänzende Erscheinung und seltene Verfügbarkeit haben es zu einem Symbol für Reichtum und Stabilität gemacht.
Doch Gold ist nicht nur ein Objekt der Begierde für Schmuckliebhaber und Schatzsucher. Es ist auch eine äußerst begehrte Wertanlage, die in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und Volatilität immer wieder an Bedeutung gewinnt.
In diesem Beitrag werde ich mich eingehend mit Gold als Wertanlage befassen und untersuchen, warum es nach wie vor eine der beliebtesten Möglichkeiten ist, Vermögen zu schützen und langfristig zu investieren.
Warum in Gold anlegen?
Primär wird Gold als eine Art Absicherung gegen verschiedene Risiken angesehen. Daher können Goldanleger von folgenden Vorteilen profitieren:
- Historische Beständigkeit: Gold hat über Jahrtausende hinweg seinen Wert behalten und wurde bereits in verschiedenen Kulturen als Wertaufbewahrungsmittel verwendet. Währungen hingegen haben meistens nie länger als 100 Jahre überlebt. Deswegen genießt Gold dank dieser historische Beständigkeit ein hohes Vertrauen der Menschen als langfristige Wertspeicherung.
- Widerstandsfähig gegen wirtschaftliche Turbulenzen: In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, wie Kriegen, Depressionen oder Währungsreformen, hat sich Gold oft als sichere Anlage erwiesen. Es hat die Fähigkeit, seinen Wert zu behalten oder sogar zu steigen, wenn andere Vermögenswerte an Wert verlieren.
- Krisenwährung: Gold wird oft als „sicherer Hafen“ betrachtet. Investoren fliehen oft in Gold, wenn sie befürchten, dass Papiergeld an Wert verlieren könnte. Dies kann dazu beitragen sein Vermögen durch Gold zu schützen oder sogar zu vermehren, wenn man bereits frühzeitig Gold gekauft hat.
- Begrenzte Verfügbarkeit: Gold ist ein begrenztes Gut. Die Förderung von neuem Gold ist aufwendig. Dies begrenzt das Angebot und kann dazu beitragen, den Wert von Gold stabil zu halten.
- Schutz vor Gläubigern und Finanzamt: Gold in Form von Papiervermögen wird als Sondervermögen betrachtet und kann daher vor dem Zugriff des Finanzamtes oder Gläubigern geschützt sein. Sollte der Emittent in eine Insolvenz schlittern, besteht eine gute Chance, dass dir dein Gold erhalten bleibt.
Welche Nachteile hat ein Investment in Gold?
Wenn du Gold als Wertanlage nutzen willst, musst du jedoch auch wissen, dass Goldinvestitionen Nachteile haben und Risiken bergen. Der Goldpreis kann z. B. volatil sein und es gibt keine Garantie dafür, dass Gold im Wert steigt. Daneben gibt es noch folgende Nachteile bzw. Risiken:
- Kosten beim Kauf und Verkauf: Physisches Gold ist oft teuer im Ankauf, insbesondere wenn du kleine Mengen kaufst. Das liegt daran, da die Handelsmargen der Anbieter meist zwischen 3 % bis 20 % liegen, wenn nur sehr geringe Goldmengen gekauft werden. Bedeutet also, dass der Kauf- und Verkaufspreis nicht immer nahe am aktuellen Marktpreis liegt. Diese Kosten können deine potenziellen Gewinne erheblich schmälern.
- Lagerung und Versicherung: Die sichere Aufbewahrung von physischem Gold kann teuer sein. Du musst in geeignete Lagerungsmöglichkeiten investieren und diese eventuell versichern. Dies sind zusätzliche Kosten, die du berücksichtigen musst. Natürlich kannst du auch das Risiko eingehen und somit diese Kosten vermeiden. Allerdings kannst du dann im schlimmsten Fall dein komplettes Gold verlieren.
- Keine Einnahmen aus Zinsen oder Dividenden: Im Gegensatz zu anderen Anlageklassen wie Aktien oder Anleihen wirft Gold keine Zinsen oder Dividenden ab. Das bedeutet, dass du keine regelmäßigen Einkünfte aus deinem Goldinvestment erhältst. Dein Gewinn hängt allein von der Wertsteigerung des Goldes ab.
- Volatilität: Der Goldpreis kann sehr volatil sein und starke Schwankungen aufweisen. Dies kann bedeuten, dass du große Verluste erleiden kannst (sofern du es in eine andere Währung wie z. B. Euro oder US-Dollar zurückrechnest), wenn du zur falschen Zeit kaufst oder verkaufst.
- Liquiditätsprobleme: Wenn du physisches Gold besitzt, kann es schwierig sein, es schnell in Bargeld umzuwandeln, insbesondere wenn es sich um kleinen Mengen handelt. Dies kann zu Problemen führen, wenn du plötzlich Geld benötigst.
Diese Nachteile bedeuten nicht zwangsläufig, dass Gold als Anlage ungeeignet ist, sondern sie sollten sorgfältig abgewogen werden, wenn du eine Investitionsentscheidung triffst. Es ist eher wichtig, eine breite Diversifizierung deines Portfolios in Betracht zu ziehen und zu überlegen, wie Gold in deine gesamte Anlagestrategie passt.
Welche Goldinvestments gibt es?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in Gold zu investieren. Diese lassen sich grob in physische und nicht-physische Formen von Gold unterteilen. Hier sind einige der gängigen Goldinvestitionsoptionen:
Physisches Gold:
- Goldbarren: Dies sind reine Goldstücke, die in verschiedenen Gewichtseinheiten erhältlich sind, von kleinen Grammbarren bis hin zu großen Kilobarren.
- Goldmünzen: Goldmünzen sind ebenfalls in verschiedenen Größen erhältlich und werden oft von Regierungen geprägt. Beispiele sind der Krügerrand, der American Gold Eagle und der Canadian Maple Leaf. Es gibt auch Sammelmünzen, die einen gewissen Sammelwert zusätzlich zu dem Goldpreis haben. Diese sind aber nicht zu empfehlen, wenn man mit Gold nur sein Vermögen schützen möchte. Will man hingegen auf Wertsteigerungen spekulieren, könnten Goldsammelmünzen dafür geeignet sein.
- Goldschmuck: Während Goldschmuck oft aus ästhetischen Gründen gekauft wird, kann er auch eine Form der Goldanlage sein, obwohl der Wert oft durch das Schmuckdesign und die Verarbeitung beeinflusst wird. Das bedeutet, dass man Goldschmuck oft mit Aufpreis kauft, den man später aber nichtmehr zurückbekommt, da nur der reine Goldwert zählt. Ausnahmen bilden hier begehrte Sammlerstücke.
Papiergold oder nicht-physische Formen:
- Goldfonds: Das sind Investmentfonds, die in verschiedene Goldanlagen investieren, darunter Goldminenaktien, Gold-ETFs und andere Goldinstrumente. Anleger kaufen Anteile am Fonds, der dann das Geld in Goldanlagen verwaltet.
- Gold-ETFs (Exchange-Traded Funds): Gold-ETFs sind an Börsen gehandelte Fonds, die den Preis von Gold nachbilden. Anleger können Anteile an einem Gold-ETF kaufen und verkaufen, um von Preisschwankungen des zugrunde liegenden Goldes zu profitieren.
- Gold-ETCs (Exchange-Traded Commodities): Ähnlich wie Gold-ETFs, aber Gold-ETCs sind Schuldverschreibungen, die den Preis von Gold nachbilden. Sie können an Börsen gehandelt werden und ermöglichen es Anlegern, von Goldpreisbewegungen zu profitieren.
- Goldzertifikate: Hierbei handelt es sich um Zertifikate, die den Besitz von Gold bestätigen, das von einer Bank oder einem Finanzinstitut gehalten wird. Diese Zertifikate können in der Regel leicht gehandelt werden, ohne dass physisches Gold physisch übertragen werden muss.
- Goldminenaktien: Anleger können Aktien von Goldminenunternehmen kaufen, um von potenziellen Gewinnen aus der Goldproduktion zu profitieren. Der Wert von Goldminenaktien kann jedoch von verschiedenen Faktoren abhängen, einschließlich der Effizienz der Minenbetreiber und der Goldpreise. Es kann also durchaus sein, dass der Goldpreis steigt, während der Kurs der Aktie fällt.
- Goldfutures: Goldfutures sind Finanzkontrakte, die den Kauf oder Verkauf von Gold zu einem zukünftigen Zeitpunkt zu einem festgelegten Preis ermöglichen. Sie werden oft von professionellen Anlegern und Händlern verwendet, erfordern jedoch ein tiefes Verständnis der Terminmärkte.
Die Wahl der richtigen Goldanlage hängt von deinen individuellen Anlagezielen, deiner Risikobereitschaft und deinen eigenen Präferenzen ab. Es ist ratsam, sich vor dem Kauf von Gold mit einem Finanzberater oder einem Experten für Edelmetallinvestitionen zu beraten, um die beste Option für deine Bedürfnisse zu finden.
Eins solltest du jedoch wissen: Das wahre Gold ist immer das physische Gold. Papiergold bietet dir nur ein Versprechen, physisches Gold handeln zu dürfen oder im Besitz zu haben. Kommt es jedoch hart auf hart, kann so ein Versprechen durchaus auch gebrochen werden. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit dafür sehr gering, aber sie besteht.
Ist Gold eine sichere Geldanlage in turbulenten Zeiten?
Ja, Gold wird oft als sichere Geldanlage in turbulenten Zeiten angesehen, da es historisch gesehen seinen Wert in wirtschaftlichen Krisen und unsicheren Zeiten behalten hat. Es kann zur Diversifikation eines Portfolios beitragen, vor Inflation schützen und relativ liquide sein. Dennoch ist Gold nicht ohne Risiko und sollte als Teil einer umfassenden Anlagestrategie betrachtet werden.
So gab es in mehreren Ländern inklusive Deutschland und der USA Goldverbote. Das heißt es wurde gesetzlich verboten Gold zu halten. Ausnahmen waren nur Sammelstücke, die aus Gold bestanden. Die Bürger mussten dann ihr Gold in die Währung des jeweiligen Landes eintauschen.
Das Problem war nur, dass diese Währung von der Inflation zerfressen wurde und die Goldbesitzer aufgrund des staatlichen Eingriffs am Ende ebenso von der Inflation betroffen waren, wie die Sparer, die nur auf Bargeld, Sparbücher oder Tagesgeldkonten gesetzt haben. Hätte man das Gold behalten dürfen, hätte es jedoch wunderbar gegen die Krise geschützt.
Hilft mir Gold bei einem Währungscrash?
Ja, Gold kann in einem Währungscrash dazu beitragen, den Wert deines Vermögens zu erhalten, da es als Wertspeicher dienen kann. Außerdem wird es international anerkannt und akzeptiert. Es wird immer einen Goldankauf geben, der auch in Krisenzeiten bereit ist, dir einen entsprechenden Gegenwert zu bieten.
Sofern es keine staatlichen Goldverbote, Enteignungen oder ähnliches gibt, hilft Gold sehr gut bei einem Währungscrash. Während Geld immer mehr an Wert verliert, wurden in solchen Phasen oft lieber Tauschgüter wie z. B. Zigaretten oder Gold akzeptiert.
Insgesamt ist es bei einem Währungscrash immer besser Gold zu haben als Geld, sofern man das Gold behalten kann und nicht aufgrund staatlicher Regelungen abgegeben werden muss.
Solltest man zur Risikostreuung in Gold investieren?
Eine wichtige Grundregel der Anlage ist die Diversifizierung. Das bedeutet, dass du dein Vermögen auf verschiedene Anlageklassen verteilen solltest, um das Risiko zu reduzieren. Gold kann eine sinnvolle Ergänzung zu einem diversifizierten Portfolio sein, da es eine geringe oder negative Korrelation zu anderen Vermögenswerten wie Aktien und Anleihen aufweisen kann.
Dies bedeutet, dass Gold oft in Zeiten, in denen andere Anlagen an Wert verlieren, an Wert gewinnen kann und somit Verluste der anderen Anlageklassen kompensiert. Die empfohlene Allokation für Gold in einem Portfolio variiert jedoch je nach den Empfehlungen von Finanzexperten und der aktuellen wirtschaftlichen Situation.
Eine häufige Empfehlung liegt darin, dass Gold 5 % bis 25% deines Gesamtportfolios ausmacht. In normalen Zeiten ist es empfehlenswert dass maximal 15 % des Gesamtportfolios Gold ist. In Krisenzeiten kann es durchaus auch sinnvoll sein, dass sich das Gesamtportfolie aus 25 % Goldanalgen oder sogar noch mehr zusammensetzt.
Kann ich mit Gold steuerfreie Gewinne realisieren?
In der Europäischen Union (EU) gibt es Regelungen, die Steuervorteile für Gewinne aus Goldverkäufen vorsehen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Diese Regelungen können von Land zu Land leicht variieren, da die EU-Richtlinien auf nationaler Ebene umgesetzt werden, aber im Allgemeinen gelten folgende Bedingungen:
- Mindesthaltedauer: In der Regel musst du Gold für mindestens ein Jahr lang behalten, um von den steuerlichen Vorteilen (keine 19 % Mehrwertsteuer, keine Abgeltungssteuer) zu profitieren. Wenn du das Gold vor Ablauf dieser Frist verkaufst, könnten Gewinne steuerpflichtig sein.
- Privatvermögen: Die Steuervorteile gelten oft nur für Privatpersonen und nicht für Unternehmen oder gewerbliche Händler.
Wie viel Gold kann ich anonym kaufen?
Die Möglichkeit, Gold in bar und anonym zu kaufen, hängt von den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen in deinem Land ab. In Deutschland gilt seit 2020 eine Obergrenze von 1.999,99 Euro für den anonymen Goldkauf in bar. Dies bedeutet, dass du Gold im Wert von bis zu 1.999,99 Euro ohne die Notwendigkeit einer Identitätsfeststellung durch den Händler kaufen kannst.
Ab einem Kaufbetrag von 2.000 Euro sind Händler in Deutschland jedoch gesetzlich verpflichtet, die Identität des Käufers festzustellen, was bedeutet, dass du deinen Personalausweis oder Reisepass vorlegen musst. Diese Bestimmungen dienen angeblich der Prävention von Geldwäsche und wurden aufgrund einer EU-Richtlinie eingeführt.