Anfangs sind Hedgefonds kreiert worden, um Anleger für gewissen Risiken abzusichern. Daher kommt auch der Name. Den hedging bedeute auf deutsch nichts anderes als absichern.
Die jetzigen Hedge-Fonds haben allerdings mit Absicherung relativ wenig am Hut. Es ist sogar genau das Gegenteil der Fall. Hedgefonds setzen auf eine möglichst riskante Anlagestrategie um das Kapital der Anleger schnell zu vermehren.
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Das zeichnet Hedgefonds aus
Hedgefonds können im Gegensatz zu anderen Fondsarten in alle Finanzprodukte investieren, die der Markt bietet. Das kann von Aktien, Rohstoffen, Rentenpapiere bis hin zu Future– und Optionsgeschäften reichen. Das Ziel von Hedge-Fonds ist es, ständig sehr hohe Renditen für den Anleger zu erwirtschaften, egal wie sich der Markt entwickelt.
Das ist möglich, da Hedgefonds auch auf fallende Kurse spekulieren können. Durch diese Eigenschaften haben Hedge-Fonds allerdings auch ein wesentlich höheres Risiko als andere Investmentfonds. Da Hedgefonds in ihrer Investitionsstrategie uneingeschränkt sind, kann sogar auf Kredite spekuliert werden um eine große Hebelwirkung zu erzielen.
Das Kapital eines Anlegers wird bei Hedge Fonds vertraglich für wenige Monate oder Jahre verbindlich angelegt. Das heißt, dass der Anleger innerhalb der vereinbarten Frist keine Verfügung über das in den Hedgefonds investierte Kapital besitzt.
So investieren Hedge-Fonds
Hedge-Fonds machen oft Leerverkäufe mit Wertpapieren. Dadurch wird ein Überangebot der Wertpapiere suggeriert, das aber in echt gar nicht besteht. Somit ist es möglich den Kursverfall der Wertpapiere zu verschnellern. Indem der Hedgefonds die leer verkauften Wertpapiere später zu den niedrigen Preisen kauft verdient er an diesen Kursverlusten.
Dabei ist die Differenz des Leerverkaufpreises und des Rückkaufpreises der Gewinn des Hedgefonds. Früher war die Hedge-Fonds Anlagestrategien das gezielte Hebeln der Kurse mit Leerverkäufen, Terminkontrakte oder Derivate. Mittlerweile verfolgen Hedgefonds auch noch die Strategie, kleine Kursunterschiede des selben Wertpapiers an unterschiedlichen Börsenplätzen auszunutzen.
Damit sich das lohnt, werden solche Geschäfte vielfach in Millisekunden mittels Computer abgewickelt. Doch welche genaue Anlagestrategie eine Hedge-Fonds verwendet ist Geheimnis der Hedge-Fonds-Manager. Diese liegt daran damit Nachahmer die Strategie nicht kopieren und selber einen Hedgefonds anbieten.
Wie Hedgefonds den einschränkenden Anlagevorschriften entgehen
Da in Deutschland Vorschriften zu einem höheren Eigenkapital Hedge-Fonds in ihren Möglichkeiten einschränken, sind viele Hedgefonds in Finanzoasen angesiedelt. Das sind beispielsweise die Bermudas oder die Kaiman Inseln.
Neben den lockeren Kapitalmarktregeln sind in diesen Ländern auch noch niedrige Transaktionsgebühren und Steuern üblich. Die Hedgefondsmangager haben meistens unabhängig vom Sitz ihres Fonds, einen Sitzplatz in London oder New York an den Finanzplätzen.
Für wen sind Hedgefonds geeignet
Hedge-Fonds sind für alle Anleger gut die unter einem hohen Risiko, hohe Profite erzielen wollen. Renditen von mehr als 100 %, genauso wie der Totalverlust sind keine Seltenheit. In Deutschland können in Hedgefonds nur noch Lebensversicherungen, Pensionsfonds, Stiftungen oder reiche Privatleute investieren.
Die Hedge-Fonds dürfen in Deutschland ausschließlich über eine Privatplatzierung an Privatanleger verkauft werden. Diese Privatanleger müssen aber über sehr viel Kapital besitzen, weil eine Mindestbeteiligung oft über 100.000 € kostet. Für die nicht so wohlhabenden Privatanleger bleibt als Alternative die Investition in Dach-Hedgefonds.