Die Anschaffung einer Immobilie bedeutet, langjährige Verpflichtungen einzugehen. Der Kaufvertrag regelt die Rahmenbedingungen, zu denen eine Liegenschaft, also Grundstück, Haus oder Wohnung, den Eigentümer wechselt. Hier zu sparen, kann teuer werden.
Wir kennen diverse Gratis-Angebote aus dem Internet. Man kann sich viele Dinge herunterladen und mit wenigen Mausklicks auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Mir fallen spontan fertige Businesspläne, Kredit-Anträge und Auto-Kauverträge ein. Manchmal bietet es durchaus Vorteile, auf vorgefertigte Lösungen zurückzugreifen. Doch bei einer Immobilie ist das anders.
Während bei der Immobilienauswahl die allerwichtigsten Auswahlkriterien Lage, Lage und Lage sind, so ist beim Immobilienkauf der Immobilienkaufvertrag das wichtigste Dokument, welches auf jeden Fall individuell angefertigt werden sollte.
Ein Immobilienkaufvertrag regelt z. B. folgendes:
- Genaue Bezeichnung der Liegenschaft, Größe, Lage
- Belastungen: Nutzungsbeschränkungen, Servitute, Reallasten und ähnliches
- Lasten, die auf den Käufer übergehen, bzw. Lastenfreiheit der Liegenschaft
- Genaue Definition des neuen Eigentümers
- Neu einzutragende Belastungen, etwa wenn man einen Bankkredit aufnimmt und die neue Liegenschaft als Sicherheit einsetzt
- Verkaufs- und Veräußerungsverbote, welche die eigene Existenz sowie die Familie absichern können
- und vieles andere.
Ein solcher Kaufvertrag wird von einem Anwalt/Notar erstellt. Die Unterschrift muss beglaubigt werden. Das bedeutet, dass eine Autorität wie ein Notar oder ein Legalisator bezeugen muss, dass die Parteien (Käufer und Verkäufer) vor ihm persönlich unterschrieben haben. Das hat einen guten Grund: Mit dem Vertrag sind weit reichende Folgen verbunden. Der Gesetzgeber will hier sicher gehen, dass die Identitäten von Käufer und Verkäufer eindeutig festgestellt sind.
Es ist eine schlechte Idee, den Kaufvertrag selbst aufsetzen zu wollen. Sogar Anwälte können dabei Fehler machen und schwer wiegende Rechtsfolgen auslösen. Dein Vorteil: Macht dein Anwalt einen Fehler, ist er versichert und du kannst den Schaden geltend machen. Bist du kein Jurist bzw. aus dem Fach, zahlt dir niemand die Fehler, die du machst. Beschränke dich beim Immobilienkaufvertrag darauf, eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte vorzubereiten, welche enthalten sein sollen.