Nicht zuletzt aufgrund der verbesserten medizinischen Versorgung leben Menschen heute deutlich länger als früher. Eine Folge: Die Krankenversicherung und ihre konkreten Leistungen werden immer wichtiger
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Eine Krankenversicherung für Selbstständige bietet meist größere Flexibilität
Die Krankenversicherung ist ein wesentlicher Baustein des deutschen Sozialversicherungssystems. Sie deckt in der Regel die Kosten für die medizinische Behandlung, einen Krankenhausaufenthalt sowie die Kosten für Pflegemittel ab.
Obgleich in den letzten Jahren die Beiträge deutlich gestiegen sind, waren gleichzeitig erhebliche Leistungskürzungen bzw. eine steigende Eigenbeteiligung der Versicherten zu verzeichnen. Der Beitragssatz ist im Jahr 2011 von 14,9 % auf 15,5 % gestiegen.
Um die steigende Eigenbeteiligung abzufedern, bieten viele Versicherungen heute private Zusatzversicherungen an, z. B. für Zahnersatz. Durch solche Zusatzversicherungen kann die Eigenbeteiligung des gesetzlich Versicherten deutlich reduziert werden – bis hin zur kompletten Kostenübernahme durch die Versicherung. Solche Zusatzversicherungen stehen im Grunde allen gesetzlich Versicherten offen.
Wie sich Selbstständige versichern
Selbstständige, Freiberufler und Beamte verfügen in der Regel als freiwillige Mitglieder über eine private Krankenvollversicherung, die sie unabhängig von der Höhe ihres Einkommens abschließen können. Angestellten steht dieser Weg erst ab Erreichen der Versicherungspflichtgrenze (nach § 6 Abs. 6 SGB V) offen. Diese liegt 2014 bei einem Jahreseinkommen von 48.600 Euro.
Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung besteht bei einer privaten Krankenversicherung für Selbstständige und andere privat Versicherte ein hohes Maß an Flexibilität. Der Versicherte hat die Möglichkeit, die Versicherungsleistungen und damit die Höhe der monatlichen Beiträge genau seinen individuellen Bedürfnissen und Wünschen anzupassen.
Wer sich z. B. für eine Basisversicherung nur mit Grundversorgung entscheidet, zahlt monatlich deutlich weniger als jemand, der das komplette Rundumsorglospaket wählt. Dagegen erhält derjenige, der sich für letztere Variante entscheidet, z. B. sämtliche Zahnersatzleistungen, eine Chefarztbehandlung, ein Einbettzimmer im Krankenhaus, Heilpraktikerleistungen und anderes mehr.
Eben genau das, was seinen Wünschen und Anforderungen entspricht. Er hat die Wahl und sollte sich daher im Vorfeld Gedanken darüber machen, was er eigentlich genau benötigt. Neben dem Lebensalter, dem beruflichen und privaten Risikopotenzial sind hierbei auch Faktoren wie Familie und finanzielle Möglichkeiten zu berücksichtigen.
Versicherungen für Selbstständige immer vergleichen
Es lohnt sich vor Abschluss einer Versicherung also, eine professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Zum Beispiel bei einem spezialisierten Versicherungsberater, der sich den konkreten Fall ansieht und ein maßgeschneidertes Versicherungspaket findet. Hilfe gibt es aber auch im Internet.
Wer bei einer der gängigen Suchmaschinen die Begriffe „Krankenversicherung + Vergleich“ eingibt, wird schnell fündig und kann die Leistungen verschiedener Anbieter in der Regel kostenlos vergleichen. Alter, Umfang der Versicherungsleistungen und weitere Informationen werden hier abgefragt, um das optimale Versicherungspaket zu finden.
Darüber hinaus bietet auch die Stiftung Warentest interessante Informationen und Checklisten, damit sich Interessierte ein genaues Bild machen können. Denn der Teufel steckt oft im Detail. Bei vielen privaten Krankenversicherungen steigen die Beiträge mit dem Alter enorm an. Laut Finanztest 2014 verdreifachen sich bei einigen Anbietern die monatlichen Kosten in 30 Jahren.
Eine genaue Bestandsaufnahme und eine objektive Betrachtung sind vor Versicherungsabschluss daher empfehlenswert.