Die Entwicklungshilfe in der Dritten Welt setzt heute verstärkt auf die Vergabe von Mikrokrediten. Diese Finanzierungsform soll dabei helfen, dass auch arme Bevölkerungen unternehmerisch tätig werden können.
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Was sind Mikrokredite
Mikrokredite werden auch als Kleinstkredite bezeichnet und spielen eine wichtige Rolle bei der Finanzierung von Projekten insbesondere in der Dritten Welt. In diesem Sinne kann von den Mikrokrediten auch als Entwicklungskrediten gesprochen werden, da sie ärmeren Ländern dabei helfen sollen, wirtschaftlich an die stärkeren Nationen anschließen zu können.
Die Mikrokredite sind so zu wichtigen Instrumenten der Entwicklungspolitik geworden und werden heute von einer großen Zahl von Institutionen in den entsprechenden Regionen weltweit vergeben. In der Praxis wird dabei von einem solchen Kleinstkredit gesprochen, wenn die Kreditsumme unterhalb von 1.000 Euro liegt.
Die Mikrokredite werden häufig gemeinsam mit weiteren Instrumenten wie Mikroversicherungen und Micro-Savings angeboten von darauf spezialisierten Finanzdienstleistern und auch von nicht-staatlichen Organisationen, die sich der Förderung und der Entwicklung von Drittweltländern verschrieben haben.
Mikrokredite als Form der Entwicklungshilfe
Hinter der Vergabe von Kleinstkrediten steht die Idee des Base of Pyramid-Managementkonzepts. Hierbei wird versucht, breite Bevölkerungsschichten in den unternehmerischen Wertschöpfungsprozess miteinzubeziehen und so zu einer Steigerung der Wohlfahrt einer ganzen Gesellschaft beizutragen.
Durch die Vergabe von Mikrokrediten wird dabei das Problem gelöst, dass die Menschen in unteren Bevölkerungsschichten gerade in Entwicklungsländern keinen Zugang zu Krediten haben und daher auch nicht unternehmerisch tätig werden können. Die Idee stammt bereits aus dem Jahr 1998 und wird heute vor allem im Rahmen der Vergabe von Kleinstkrediten in vielen Regionen der Welt umgesetzt.
Das wird gemacht, damit Mikrokredite zurückzahlbar sind
Die Vergabe von Mikrokrediten selbst ist dabei jedoch deutlich älter und reicht bis in das Jahr 1976 zurück, als in Bangladesch Genossenschaftsmodelle umgesetzt wurden, die auf dem Selbsthilfe- und Solidaritätsprinzip basierten. Damit die Kleinstkredite tatsächlich zurückgezahlt werden können, werden unterschiedliche Kredittechnologien eingesetzt.
Dazu gehört es beispielsweise, dass Folgekredite in Aussicht gestellt werden, sodass eine nahtlose Anschlussfinanzierung wahrscheinlich wird. Ebenfalls anzutreffen ist das Modell, dass die Kreditnehmer Gruppen bilden und an die einzelnen Mitglieder abwechseln Kredite vergeben werden. Die Mitglieder der Gruppe bürgen dabei füreinander und können so ihre Bonität verbessern.
Voraussetzung für die Vergabe der Mikrokredite ist es dabei in der Regel, dass das jeweilige Geschäftsmodell durch die kreditvergebenden Banken sehr genau geprüft wird. Möglich ist auch eine Anpassung der Rückzahlungsmodalitäten wie etwa der Rückzahlungsintervalle, sodass diese zur Entwicklung des Geschäfts passen.