Dass für das Handy Prepaidtarife von verschiedenen Anbietern angeboten werden, ist für die meisten von uns ein alter Hut – aber was ist mit Prepaid Kreditkarten? Sie funktionieren nach dem gleichen Prinzip, wie wir es vom Prepaidhandy kennen und sind nach dem Aufladen direkt einsatzbereit – wie eine traditionelle Kreditkarte.
Damit können sie gerade für die Menschen, die wegen ihres jungen Alters oder mangels regelmäßigen Einkommens Probleme haben, eine „handelsübliche“ Kreditkarte mit Deckungsgarantie zu bekommen, eine echte Alternative bieten.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist eine Prepaid-Kreditkarte und wie unterscheidet sie sich von anderen Zahlkarten?
- Für wen ist die Prepaid-Kreditkarte geeignet?
- Welche Vorteile hat eine Prepaid-Kreditkarte?
- Welche Nachteile hat eine Prepaid-Kreditkarte?
- Was kostet eine Prepaid-Kreditkarte?
- Wo bekommt man eine Prepaid-Kreditkarte?
- Wer bietet Prepaid-Kreditkarten an?
- Worauf sollte bei der Beantragung der Prepaid-Karte geachtet werden?
- Wie wird die Prepaid-Kreditkarte aufgeladen?
- Abschließende Tipps zum cleveren Kreditkarteneinsatz
Was ist eine Prepaid-Kreditkarte und wie unterscheidet sie sich von anderen Zahlkarten?
In Deutschland kennen wir vier Arten von Zahlkarten, mit denen wir bezahlen können: Die traditionelle Kreditkarte, die sogenannte „Debitkarte“ oder „EC-Karte“ zum Girokonto, die „Charge Card“ und eben die „Prepaid Kreditkarte“.
Diese Karten unterscheiden sich hauptsächlich durch ihr jeweiliges Abrechnungssystem. Damit du die unterschiedlichen Kartenarten mit der Prepaid-Kreditkarte vergleichen kannst, werden nun die wichtigsten Aspekte der jeweiligen Zahlkartenart aufgezeigt.
Kreditkarte
Bei einer Kreditkarte werden dem Inhaber einmal monatlich seine gesamten Ausgaben des Monats in Rechnung gestellt. Diese Rechnung kann entweder auf einmal beglichen, oder aber in monatlichen Raten abgezahlt werden.
Das kartenausgebende Kreditunternehmen tritt bei der Zahlung in Vorlage, sodass die Forderungen des Zahlungsempfängers vom Kreditunternehmen sofort beglichen werden. Das schafft Vertrauen und Sicherheit beim Zahlungsempfänger und führt zu einer breiten Akzeptanz des Zahlungsmittels.
Natürlich macht das Kreditkartenunternehmen dies nicht umsonst, sondern verlangt für den Fall, dass der Betrag nicht in voller Höhe, sondern in kleineren, monatlichen Raten beglichen wird, auf den noch zu begleichenden Betrag sogenannte Sollzinsen, welche zusätzlich beim Kreditkartenunternehmen zu begleichen sind.
Charge Card
Ganz ähnlich funktioniert auch die sogenannte „Charge Card“. Sie bietet für den Zahlungsempfänger die gleiche Sicherheit, dem Karteninhaber jedoch nicht die gleiche Flexibilität: die monatliche Abrechnung muss im Ganzen beglichen werden.
Eine Ratenzahlung ist nicht möglich. Hierfür sollte man sein monatliches Budget also stets im Auge behalten, da es sonst zu bösen Überraschungen kommen kann, wenn man nicht in der Lage ist, die offene Rechnung am Monatsende zu begleichen.
Debitkarte
Die sogenannte „Debit Card“ (auch: „EC-Karte“) kennen wir als normale Bankkarte, welche mit unserem Girokonto ausgegeben wird. Zahlungen, welche mit dieser Karte getätigt werden, werden direkt nach dem Kauf, spätestens innerhalb weniger Tage, von dem zur Karte gehörenden Girokonto abgebucht.
Sie bieten eine stets aktuelle Kostenübersicht. Bei Zahlungen im Ausland oder Hotelreservierungen stoßen EC-Karten jedoch schnell an ihre Grenzen.
Prepaid-Kreditkarte
Eine Prepaid- Kreditkarte funktioniert anders als eine handelsübliche Kreditkarte ohne Kreditrahmen des kartenausgebenden Kreditinstituts. Vielmehr lädt der Karteninhaber selbst die Karte mit einem gewissen Guthaben auf, gibt sich gewissermaßen selbst einen Kreditrahmen.
Die eingezahlte Summe kann dann zum Bezahlen vor Ort, beim Onlineshopping oder für Bargeldabhebung verwendet werden. Die jeweils ausgegebene Summe wird dann wie bei einer EC-Karte vom eingezahlten Guthaben abgezogen. Die Prepaid-Kreditkarte verbindet somit die aktuelle Kontoübersicht der EC-Karte mit den Zahlungsmöglichkeiten einer Kreditkarte.
Bonus: Da der Kreditkarteninhaber selbst für die verwendete Summe verantwortlich ist, und kein Kredit durch das Kreditinstitut gewährt wird, findet keine Bonitätsprüfung des Antragstellers statt. Somit haben auch Menschen mit negativem Schufa-Eintrag oder nicht-volljährige Personen die Chance auf eine Kreditkarte und die damit verbundenen Vorteile.
Für wen ist die Prepaid-Kreditkarte geeignet?
Jedermann kann eine Prepaid-Kreditkarte beantragen und nutzen, schließlich können auch Personen mit positiver Schufa von der vollen Kostenkontrolle, welche eine Prepaid-Kreditkarte bietet, profitieren.
Besonders profitieren hiervon jedoch Personengruppen, welchen eine handelsübliche Kreditkarte verwehrt bleibt.
Kinder, Jugendliche und Studenten
Kinder und Jugendliche bekommen von Kreditinstituten keine Kreditkarte ausgestellt. Dennoch mag es im Einzelfall sinnvoll sein, wenn insbesondere Jugendliche auf eine Kreditkarte zurückgreifen können. Dies mag etwa bei einem geplanten Auslandsaufenthalt oder einem Schüleraustausch der Fall sein.
Auch können Kinder und Jugendliche durch eine Prepaid-Kreditkarte ohne das Risiko, sich zu verschulden, den Umgang mit Geld im Allgemeinen, und bargeldlosen Zahlungsmitteln im Besonderen, erlernen.
Auch Studenten sind häufig erwerbslos und bekommen von den gängigen Kreditkarteninstituten keinen Kredit in Form von Kreditkarten gewährt. Insbesondere vor dem Antritt eines Auslandssemesters kann eine Prepaid-Kreditkarte eine sinnvolle Option sein, da andere Zahlungsmittel, etwa die EC-Karte vom Girokonto, im Ausland nicht immer ausreichen.
Selbstständige & Erwerbslose
Auch Menschen mit unregelmäßigem Einkommen, etwa Selbstständige und Freiberufler oder Menschen, welche über gar kein oder nur ein geringes Einkommen verfügen, wie etwa Auszubildende, Studenten oder Hausfrauen und -Männer, stoßen oft auf Ablehnung, wenn sie eine Kreditkarte beantragen.
Auch für diese Personengruppen kann eine Prepaid-Kreditkarte eine echte Alternative bieten. Denn eine Prepaid-Kreditkarte zu beantragen und auch zu bekommen, wird für sie kein Problem sein.
Schufa-Eintrag
Insbesondere Personen mit negativem Schufa-Eintrag oder schwacher Schufa-Auskunft bleibt eine reguläre Kreditkarte häufig verwehrt: schließlich tritt das kartenausgebende Kreditinstitut bei jeder Zahlung mit der Kreditkarte gegenüber dem Zahlungsempfänger in Vorlage und holt sich das Geld erst im Nachhinein vom Karteninhaber zurück.
Dementsprechend werden Personen mit positiver Schufa bevorzugt, da sie eine vermeintlich bessere Rückzahlungsquote bieten. Wird dennoch eine Kreditkarte benötigt, kann bei voller Kostenkontrolle auf eine Prepaid-Kreditkarte zurückgegriffen werden.
Welche Vorteile hat eine Prepaid-Kreditkarte?
Eine Prepaid-Kreditkarte bietet offenkundig einige Vorteile – nicht nur gegenüber den traditionellen Kreditkarten, sondern auch gegenüber EC- und Charge-Karten.
Dementsprechend kann es sich auch dann, wenn man nicht auf die Nutzung von Prepaid-Kreditkarten angewiesen ist, lohnen, sich näher mit dieser attraktiven Zahlungsmethode zu beschäftigen.
Volle Kostenkontrolle
Zunächst behält man bei der Nutzung einer Prepaid-Kreditkarte die volle Kostenkontrolle. Man läuft nicht Gefahr, im Laufe einer Shoppingtour oder in Urlaubstimmung den Überblick zu verlieren und mehr auszugeben, als das Budget eigentlich hergibt.
Das Verschuldensrisiko entfällt somit bei einer Prepaid-Kreditkarte, da sie lediglich auf Guthabenbasis funktioniert und der Inhaber nur ausgeben kann, was zuvor eingezahlt wurde. Ein Überziehen und eine damit einhergehende Verschuldung sind nicht möglich.
Dabei bestimmt der Karteninhaber über die von ihm getätigten Einzahlungen selbst, wie hoch sein Verfügungsrahmen ist oder sein soll.
Kreditkarte ohne Schufa
Die Prepaid-Kreditkarte ist eine Kreditkarte für Jedermann. Der Karteninhaber kann lediglich über sein selbst eingezahltes Guthaben verfügen und nicht etwa noch über einen vom Kreditinstitut bereitgestellten Kreditrahmen. Die Prepaid-Kreditkarte kann somit nicht überzogen werden und der Anbieter hat kein Interesse an der sonst üblichen Schufa-Auskunft im Rahmen des Antrages.
Die Bonitätsprüfung des Antragsstellers unterbleibt. So kann jedermann, auch Minderjährige, Erwerbslose oder Menschen mit negativem Schufa-Eintrag eine Prepaid-Kreditkarte bei Bedarf erwerben. Oftmals werden Prepaid-Kreditkarten deswegen als „Kreditkarte ohne Schufa“ beworben.
Beachte: Manchmal wird eine Prepaid-Kreditkarte nur in Verbindung mit einem Girokonto bei der entsprechenden Bank ausgegeben. Zur Bewilligung des notwendigen Girokontos kann es sein, dass die Bank dennoch eine Anfrage bei der Schufa stellt.
Sicherheit
Genau wie andere Kreditkarten ist auch die Prepaid-Kreditkarte ein äußerst sicheres Zahlungsmittel. Sie bietet traditionellen Kreditkarten gegenüber jedoch den zusätzlichen Vorteil, dass bei Diebstahl oder Verlust ein Dritter im schlimmsten Fall Zugriff auf das zu diesem Zeitpunkt auf die Prepaid-Kreditkarte geladene Guthaben hat.
Eine beinahe grenzenlose Verschuldung hierdurch ist somit ausgeschlossen. Dennoch sollte ein solcher Verlust oder Diebstahl selbstverständlich sofort beim ausstellenden Kreditinstitut angezeigt werden, um Schäden möglicherweise noch abzuwenden und Haftungsansprüchen der Bank oder von Dritten zu entgehen.
Internationale Einsetzbarkeit
Kreditkarten bieten einen größeren Einsatzbereich, als andere bargeldlose Zahlungsmittel. Einige Onlineshops etwa ermöglichen ausschließlich die Zahlung mittels Kreditkarte. Im Ausland ist eine Kreditkarte oft das sicherste, kosteneffektivste Zahlungsmittel, sowohl für Barabhebungen, als auch für die Zahlung im Shop.
Da nur wenige Kreditkartengesellschaften stark verbreitet sind – in Deutschland hauptsächlich Visa und Mastercard – gibt es weltweit zahlreiche Geldautomaten, welche Prepaid-Kreditkarten genauso akzeptieren, wie ihre traditionellen Vorgänger. Das gleiche gilt für Kartenzahlungsgeräte in Geschäften.
Bonussysteme
Viele Kreditkarten bieten dem Nutzer außerdem zusätzliche Vorteile, wie etwa Rabatte oder ein individuelles Design der Kreditkarte. Andere wiederum arbeiten mit Bonuspunkten, welche in Prämien umgewandelt werden können. Ähnliche Vorteile werden auch von Anbietern von Prepaid-Kreditkarten angeboten.
Welche Nachteile hat eine Prepaid-Kreditkarte?
Natürlich haben Prepaid-Kreditkarten auch den ein oder anderen Nachteil, den man Bedenken sollte. Hätten die Karten ausschließlich Vorteile, würde wohl niemand mehr die traditionellen Kreditkarten nutzen.
Nicht alle Nachteile müssen kumulativ für jedes Angebot zutreffen. Deswegen ist ein genauer Blick ins Kleingedruckte vor dem Vertragsabschluss empfehlenswert.
Beschränkter Anwendungsbereich
Der Anwendungsbereich ist bei Prepaid-Karten je nach Anbieter etwas beschränkt. Einige Anbieter erlauben keine unbegrenzte Aufladung der Karte, oder beschränkten die möglichen Ausgaben pro Tag unabhängig vom Gesamtguthaben auf nur wenige Hundert Euro. In der Regel fallen bei Prepaid-Kreditkarten außerdem mehr Kosten an, als bei traditionellen Kreditkarten.
Einige Anbieter verlangen für das Aufladen oder für Abhebungen extra Gebühren, meist fällt auch eine Jahresgebühr an. Darüber hinaus können genauso wie bei traditionellen Kreditkarten auch andere Gebühren anfallen, zum Beispiel beim Abheben von Bargeld im Ausland oder beim Zahlen in einer Fremdwährung.
Mangelnde Flexibilität
Kehrseite der vollen Kostenkontrolle ist eine nur eingeschränkte Flexibilität von Prepaid-Karten: ohne vorausgegangene Einzahlung, kann sie nicht genutzt werden. Darüber hinaus sind die Prepaid-Kreditkarten einiger Anbieter in ihrer Aufladesumme begrenzt.
Die Karte kann also nicht spontan eingesetzt werden. Vielmehr muss bei einer Einzahlung eine Bearbeitungszeit von erfahrungsgemäß einigen Tagen eingeplant werden. Ist das Konto am Monatsende leer und kann somit keine Einzahlung nicht getätigt werden, entfällt die Möglichkeit eines Einsatzes. Die Nutzung muss somit im besten Fall vorausschauend geplant werden.
Mangelnde Akzeptanz als Sicherheitsleistung
Erfahrungsgemäß verlangen einige Hotels oder Mietwagenabieter bei der Buchung das Hinterlegen einer Kaution. Meist wird hierfür eine Kreditkarte als Sicherheit für den Schadensfall verlangt.
Während bei traditionellen Kreditkarten aufgrund der Deckungsgarantie des kartenausstellenden Kreditunternehmens der Schaden im Zweifelsfall durch dieses gezahlt und dem Hotelanbieter damit Sicherheit gegeben wird, fehlt diese Sicherheit bei reinen Prepaid-Kreditkarten auf Guthabenbasis.
Einige Stellen akzeptieren diese wegen dem fehlenden Kreditrahmen deswegen genauso wenig, wie die normalen EC-Karten. Im besten Fall sollte also vor der Buchung nachgefragt werden. Hierdurch geht natürlich wieder ein Stück Flexibilität verloren.
Keine Hochprägung
Traditionellen Kreditkarten sind die Daten schließlich durch die sogenannte „Hochprägung“ wie „eingestanzt“. Das stammt noch von den früher häufig genutzten „Ritsch-Ratsch-Geräten“, die beim Bezahlen einen Durchschlag der Kundendaten anfertigten. Bei einer Prepaid-Kreditkarte fehlt diese Hochprägung meistens.
Das ist jedoch hauptsächlich ein optischer Mangel, durch den die Prepaid-Kreditkarte schnell von einer traditionellen Kreditkarte unterschieden werden kann. Solche „Ritsch-Ratsch-Geräte“ werden heute kaum mehr genutzt, sodass sich eine tatsächliche Einschränkung der Nutzbarkeit kaum einmal ergeben dürfte.
Was kostet eine Prepaid-Kreditkarte?
Bevor du dich als Interessent für eine Prepaid-Kreditkarte entscheidest, solltest du dich unbedingt über die jeweiligen Kosten bei den verschiedenen Anbietern informieren und sie gegebenenfalls gründlich hinsichtlich deiner eigenen Bedürfnisse vergleichen.
Wird die Prepaid-Kreditkarte nur selten fürs Ausland benötigt, sind eventuell andere Faktoren entscheidend, als wenn die Kreditkarte beim Einkaufen im Inland genutzt werden soll. Dafür gibt es auch extra Vergleichsportale, wie etwa den Kurzvergleich auf www.prepaid-kreditkarte.jetzt.
Jahresgebühr und Inaktivitäts- oder Ruhegebühr
Für einige Prepaid-Karten verlangt der Anbieter eine Jahres- oder im ersten Jahr eine einmalige Ausgabegebühr.
Andere Kreditkarteninstitute verlangen sogar Gebühren für den Fall, dass die Karte nicht, oder nicht häufig genug genutzt wird. Hier lohnt sich ein gründlicher Blick ins Kleingedruckte.
Bargeld- und Fremdwährungsgebühr
Wie auch bei traditionellen Kreditkarten kann beim Abheben von Bargeld mit einer Prepaid-Kreditkartengebühr eine sogenannte Bargeldgebühr fällig werden.
Diese Gebühr ist oftmals überraschend hoch, weswegen man sich vor dem Vertragsabschluss über deren konkrete Höhe informieren sollte. Meist ist es kostengünstiger, direkt mit der Karte zu bezahlen, als das Bargeld vorher am Automaten oder Schalter abzuheben.
Wenn man sich schließlich direkt für das Bezahlen mit der Karte entscheidet, kann die sogenannte „Fremdwährungsgebühr“ anfallen.
Beachte: Meist wird man in diesen Situationen beim Bezahlvorgang gefragt, ob man in Euro oder eben der Fremdwährung bezahlen möchte. Auch, wenn man durch das Zahlen in Euro vermeintlich spart und die Fremdwährungsgebühr umgeht: der Wechselkurs ist in dem Fall meist so ungünstig, dass es kostengünstiger ist, in der Fremdwährung zu zahlen: das Kreditkarteninstitut selbst rechnet meist in einem viel faireren Wechselkurs um.
Gebühren beim Bezahlen innerhalb Deutschlands und Aufladen
Einige Kreditkarten sind speziell für den Einsatz im Ausland gedacht: Beim Bezahlen in Deutschland dagegen entstehen plötzlich Kosten. Aber auch umgekehrt kann das Zahlen im Ausland Gebühren auslösen. Das ist bei Prepaid-Kreditkarten ebenfalls möglich und sollte im Vorfeld in Erfahrung gebracht und in die Entscheidung einbezogen werden.
Alle Prepaid-Karten müssen vor ihrem Einsatz mit Guthaben aufgeladen werden: das ist jedoch nicht bei jedem Anbieter kostenlos. Manchmal variiert der Preis auch je nach Auflademöglichkeit: Überweisung, Klarna, Bitcoins – mittlerweile ist bei einigen Anbietern vieles möglich, einiges davon hat jedoch seinen Preis.
Gebühr für weitere Karte
Wie auch bei traditionellen Kreditkarten fallen Gebühren an, wenn eine weitere Karte benötigt wird. Dies kann etwa dann der Fall sein, wenn wegen Beschädigung oder Verlust Ersatz benötigt wird.
Mancher Nutzer möchte gerne eine zweite Karte für den Partner, oder das Kind – hier kann es im Einzelfall sogar kostengünstiger sein, auf zwei getrennte Kreditkarten zurückzugreifen.
Wo bekommt man eine Prepaid-Kreditkarte?
Prepaid-Kreditkarten werden von verschiedenen Banken und Drittanbietern angeboten. Sie nicht nur online beantragbar; einige können sogar an Tankstellen oder am Kiosk erworben werden.
Der schnelle, unkomplizierte Kauf einer Prepaid-Kreditkarte an Tankstelle oder Kiosk scheint zunächst verlockend: sie ist anonym, schnell und unkompliziert.
Allerdings sind die Konditionen dieser Karten meist unvorteilhaft für den Nutzer, und eine vorherige, genaue Information ist nicht möglich; das Tankstellenpersonal ist diesbezüglich meist nicht geschult. Oftmals kann nicht einmal Bargeld abgehoben werden, und das Aufladen der Karte ist begrenzt.
Soll die Prepaid-Kreditkarte nicht nur einmalig, sondern langfristig genutzt werden, empfiehlt sich die vorherige Recherche, um sicherzustellen, dass die für die Bedürfnisse des Nutzers kostengünstigste und beste Variante ausgewählt werden kann.
Wer bietet Prepaid-Kreditkarten an?
Der Vergleich der vielen, angebotenen Prepaid-Kreditkarten kann angesichts der vielen Anbieter verwirren.
Es ist daher sinnvoll, zunächst zu überlegen, warum auf eine Prepaidkarte zurückgegriffen werden soll, und danach zu unterscheiden.
Jugendliche
Für Jugendliche bis 18 Jahren gibt es zahlreiche Prepaid-Karten sowohl bei VISA, als auch bei Mastercard. Zudem sind die Konditionen für Kunden in dieser Altersklasse meist verhältnismäßig günstig.
Für Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren bieten etwa die Volkswagen Bank, die DKB oder die Commerzbank entsprechende Angebote. Gebühren für das Geld abheben und Bezahlen fällt weder im In-, noch im Ausland an.
Allerdings muss bei der Volkswagen Bank hierfür ein Kinderkonto eröffnet werden, bei der DKB muss ein Elternteil bereits Kunde bei der DKB sein, und die Commerzbank erhöht mit dem 18. Geburtstag die Gebühren sehr drastisch.
Alle diese Angebote sind dementsprechend in den wohl meisten Fällen keine Dauerlösung, bieten sich jedoch an, wenn etwa ein Auslandsjahr oder Schüleraustausch geplant ist.
Keine Schufa-Anfrage
Sollte man aus diversen anderen, altersunabhängigen Gründen auf eine Kreditkarte ohne Schufa-Auskunft zurückgreifen wollen, empfehlen sich andere Angebote, welche langfristig günstiger abschneiden.
Erwähnenswert ist an der Stelle, dass auch mit schlechter Schufa-Bewertung, jedem, der sich legal in der EU aufhält, ein Basiskonto mit Guthabenfunktion gewährt werden muss. Dies gilt jedoch nur, wenn die Person nicht bereits über ein Konto verfügt und ist meist mit Kosten verbunden. Allerdings bieten einige Banken mit dem Konto eine Prepaid-Kreditkarte an.
Soll eine reine Prepaid-Kreditkarte ohne Girokonto erworben werden, gibt es auch hier Angebote sowohl von Visa, als auch von Mastercard. Gängig und beliebt sind etwa die Money2Go Prepaid Mastercard oder die Payback Visa PrePaid.
Wenn viele Flüge mit Ryanair getätigt werden, ist aufgrund des Bonusprogrammes auch die Kalixa Pay Prepaid-MasterCard eine Überlegung wert, da mit dieser Karte die Kreditkartengebühren bei der Buchung entfallen.
Worauf sollte bei der Beantragung der Prepaid-Karte geachtet werden?
Vor dem Abschluss eines Vertrages über eine Prepaid-Kreditkarte sollte der Nutzer sich gründlich informieren und die Konditionen verschiedener Anbieter auf Grundlage der eigenen Bedürfnisse vergleichen.
Ein Freiberufler, der mangels regelmäßigem Einkommen auf eine Prepaid-Kreditkarte angewiesen ist, und damit seine alltäglichen Ausgaben bezahlen möchte, hat an die Kreditkarte aller Wahrscheinlichkeit nach andere Ansprüche, als ein Schüler, der für einen Schüleraustausch einmalig eine Kreditkarte braucht, und aufgrund seiner Minderjährigkeit auf eine solche Prepaid-Kreditkarte angewiesen ist.
Zu beachtende Punkte im Vertrag
Im Vertrag können diverse Kostenfallen lauern. Deswegen sollte insbesondere auf die folgenden Punkte geachtet werden:
- Welche Kosten und Gebühren fallen für welche Leistung an?
- Gibt es etwa Gebühren für das Aufladen der Karte, eine Inaktivitätsgebühr?
- Wer haftet, wenn die Karte gestohlen oder verloren wird?
- Gibt es ein Bonussystem?
- Ist die Prepaid-Kreditkarte an ein mit dieser einhergehendes Girokonto geknüpft, welches automatisch miteröffnet wird?
- Ist ein solches Girokonto verknüpft, wird deswegen auch eine Schufa-Auskunft eingeholt?
- Gibt es einen automatischen Versicherungsschutz? Einige Kreditkarten haben etwa eine Reiserücktrittsversicherung inkludiert.
- Gibt es eine sogenannte „elastische Überziehungsklausel“, welche ein Überziehung doch möglich macht und am Ende des Monats eine böse Überraschung in Form von hohen Sollzinsen bringt?
- Existiert ein Aufladelimit und wie hoch ist es?
- Wie kann die Karte aufgeladen werden? Nur per Überweisung, oder werden noch andere Varianten angeboten?
Antragsstellung
Hat man die für sich beste Variante gefunden, und sich für ein Angebot entschieden, kann bequem online oder gegebenenfalls vor Ort in der Bankfiliale ein Antragsformular ausgefüllt werden. In den meisten Fällen wird das Dokument anschließend ausgedruckt und handschriftlich unterschrieben.
Manchmal werden noch weitere Dokumente gefordert, die dem Antrag hinzugefügt und auf dem Postweg zum Anbieter geschickt werden.
Legitimationsprüfung
Immer häufiger funktionieren Anmeldungen jedoch auch schnell und bequem online. Das hat auch Auswirkungen auf das als nächsten Schritt geforderte Legitimationsverfahren, mit welchem sichergestellt wird, dass die antragstellende Person wirklich die Person ist, welche sie vorgibt zu sein, und nicht etwa in fremdem oder Phantasienamen eine Kreditkarte eröffnen möchte.
Bekannt sein dürfte das Postident-Verfahren, welches offline durchgeführt wird. Hierfür geht man mit dem ausgedruckten Formular und seinem Personalausweis zu seiner nächsten Postfiliale, wo ein Beamter das Übereinstimmen der Daten und deiner Person bestätigt, die Dokumente für dich versiegelt und verschickt.
Immer häufiger kann diese Legitimation auch online mittels Videochat durchgeführt werden. Auch hierfür muss der Personalausweis bereitgehalten, und eventuell ein oder zwei Fragen zur Person beantwortet werden. Dieser Weg ist meist bequemer und schneller, wird jedoch nicht immer angeboten.
Danach muss man nur noch warten, bis der Anbieter nach Bearbeitung des Antrages die neue Prepaid-Kreditkarte und die dazugehörige PIN verschickt. Das kann noch einmal ein paar Tage dauern. Danach kann die Karte wie oben beschrieben aufgeladen und eingesetzt werden.
Tankstellen-Kreditkarten
Sollte doch – etwa für einen einmaligen, spontanen Einsatz – die Wahl auf eine Prepaid-Kreditkarte von der Tankstelle oder vom Kiosk fallen, kann diese vor Ort erworben und meist direkt aufgeladen werden. Aktiviert werden kann die Karte in der Regel unkompliziert via SMS.
Wie wird die Prepaid-Kreditkarte aufgeladen?
Hält man die Prepaid-Kreditkarte und die dazugehörigen PIN schließlich in der Hand, muss sie zunächst aufgeladen werden, bevor man sie nutzen kann. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten, welche sich von Anbieter zu Anbieter unterscheiden können:
Hat man sich für die schnelle Variante der „Kreditkarte von der Tankstelle“ entschieden, kann man diese meist unkompliziert direkt vor Ort mit Bargeld aufladen. Natürlich kann man dies bei Bedarf immer wiederholen.
Nach dem gleichen Prinzip kann eine Prepaid-Kreditkarte vor Ort mittels Bargeldeinzahlung aufgeladen werden, wenn man sich für eine Variante von keiner reinen Onlinebank entschieden hat. Hat die Bank Filialen in deiner Stadt, kannst du die Prepaid-Kreditkarte auch hier unkompliziert mit Bargeld aufladen.
Bei rein online geführten Banken muss das Geld per Überweisung eingezahlt werden. Auch aus Praxisgründen kann die bequeme Überweisung vom eigenen Konto von zu Hause aus bevorzugt werden. Soll etwa für ein größeres Vorhaben im Vorhinein gespart werden, kann sich auch das Einrichten eines Dauerauftrages lohnen.
Vorher sollte jedoch geklärt sein, ob für das Aufladen Gebühren anfallen, oder aber die Einzahlung nur von einem speziellen Konto möglich ist. Manchmal wird das Guthaben jedoch sogar verzinst, sodass man doppelt von einer regelmäßigen Einzahlung profitieren kann.
Manche Anbieter bieten darüber hinaus noch Einzahlungsmöglichkeiten mittels des Onlinezahlungsdienstes Klarna und ähnlichen Varianten, oder gar mittels Bitcoin. Auch hier lohnt es sich bei Interesse, die verschiedenen Anbieter im Vorfeld zu vergleichen.
Abschließende Tipps zum cleveren Kreditkarteneinsatz
Nun weißt du, wie eine Prepaid-Kreditkarte funktioniert, für wen sie sich besonders eignet, hast die verschiedenen Anbieter verglichen, dich für ein Angebot entschieden und hast du Karte erfolgreich erhalten und aufgeladen – es kann also losgehen!
Bevor du deine neue Kreditkarte einsetzt, hier abschließend noch ein paar Tipps, damit wirklich nichts mehr schiefgehen kann, und du vor tückischen Stolperfallen gewarnt bist:
Nicht auf Zahlung in Euro bestehen
Wenn du deine neue Kreditkarte im nicht europäischen Ausland einsetzen möchtest, in welchem mit einer fremden Währung bezahlt wird, wirst du beim Bezahlvorgang gefragt, ob du in Euro oder in der Fremdwährung (etwa Britische Pfund oder US-Dollar) zahlen möchtest.
Auch, wenn es verlockend scheint, in der bekannten Währung zu zahlen, solltest du dich immer für die Zahlung in der lokalen Währung entscheiden. Hintergrund ist der schlechtere Wechselkurs, welcher bei der Zahlung angewandt wird. Wird der Betrag direkt von deinem Kreditkarteninstitut in Euro berechnet, fällt der Wechselkurs meist deutlich besser aus.
Überziehung
Habe den Guthabenstand deiner Prepaid-Kreditkarte immer im Blick. Zwar kann eine Prepaid-Kreditkarte im Normalfall nicht überzogen werden, einige Verträge enthalten jedoch sogenannte „elastische Überziehungsklauseln“, die ein Überziehen eben doch ermöglichen – allerdings zu horrenden Zinsen.
Im dem Fall kann bereits leichtes Überschreiten des Guthabens richtig teuer werden. Am besten wird schon beim Vertragsschluss auf entsprechende Klauseln geachtet.
Diebstahl
Auch, wenn das Kostenrisiko einer Prepaid-Karte auf das aktuelle Guthaben beschränkt ist, sollte man sie sofort sperren lassen, wenn der Verlust bemerkt wird – auch, wenn sich kein Guthaben auf der Karte befand.
Den zentralen Sperr-Notruf für Kreditkarten erreicht man innerhalb Deutschlands kostenfrei unter 116 116; aus dem Ausland muss die deutsche Vorwahl „+49“ vorgewählt und mit einer Gebühr gerechnet werden. Dafür solltet ihr die Daten der Karte bereithalten.
Am besten notiert ihr euch hierfür im Vorfeld die Karten-, bzw. Kundennummer, damit ihr sie auch im Verlustfalle benennen könnt. Auch die kartenausstellende Bank solltet ihr sofort benachrichtigen, um einen größeren Schaden nach Möglichkeit abzuwenden.
Akzeptanz der Prepaid-Kreditkarten
Die Prepaid-Kreditkarte ist zwar ein vollständig anerkanntes Zahlungsmittel, aufgrund der fehlenden Deckungsgarantie durch das ausstellende Kreditinstitut nehmen einige Hotel- und Mietwagenanbieter sie jedoch nicht zum Hinterlegen einer Sicherheit an.
Dies gilt insbesondere im nicht-europäischen Ausland. Damit ihr nicht auf entsprechende Probleme stoßt, lohnt es sich, die Akzeptanz eurer Prepaid-Kreditkarte im Vorhinein zu erfragen, um böse Überraschungen auszuschließen.