Die meisten Bundesbürger verfügen über eine private oder gesetzliche Krankenversicherung. Das gilt auch für Studenten, die am Anfang ihres Studiums zwischen privat oder gesetzlich frei wählen können.
Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine private Krankenversicherung auch für Studenten die richtige Wahl.
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Die Voraussetzungen
Es bestehen in Deutschland zwei Krankenversicherungssysteme nebeneinander. Auf der einen Seite gibt es die gesetzliche Krankenversicherung, in der ein Großteil der angestellten Arbeitnehmer versichert ist.
Auf der anderen Seite existieren die privaten Krankenversicherungen, in denen Selbstständige und Arbeitnehmer versichert sind, deren Verdienst die Versicherungspflichtgrenze von 48.600 Euro (seit dem 1. Januar 2014) überschreitet.
Studenten haben grundsätzlich die Möglichkeit, sich bis zum Ende des dritten Studienmonats unabhängig vom Einkommen für eines dieser beiden Systeme zu entscheiden.
In der gesetzlichen Versicherung bleiben
In der gesetzlichen Krankenversicherung können sie z. B. bleiben, indem sie weiterhin über ihre Eltern versichert sind. Dieser Status kann bis zum 25. Lebensjahr beibehalten werden. In diesem Fall werden die Krankenkassenbeiträge automatisch über die Eltern geleistet. Die Beiträge zur Krankenversicherung richten sich dabei nach dem Einkommen der Eltern.
Diese müssen einen festen Prozentsatz ihres Bruttolohns an die Krankenkasse abführen. Seit dem 1. Januar 2011 liegt der hierfür relevante allgemeine Krankenkassenbeitragssatz bei 15,5 Prozent des Bruttolohns. Nach Abschluss des 25. Lebensjahres können Studenten auch weiterhin in der gesetzlichen Krankenkasse versichert bleiben.
Hierfür ist ein spezieller, günstiger Studententarif entwickelt worden. Dieser kann jedoch nur bis zum 30. Lebensjahr bzw. bis zum Abschluss des 14. Fachsemesters genutzt werden.
Die private Krankenversicherung für Studenten
Entscheidet sich der Student für eine private Krankenversicherung, kann er zwischen mehreren Versicherungsanbietern frei wählen. Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft waren im Jahr 2013 mehr als 9,16 Millionen Deutsche privat krankenversichert. Hinzu kommen mehr als 20 Millionen Zusatzversicherungen von gesetzlich Krankenversicherten.
Wie hoch die monatlich zu zahlenden Beiträge zur privaten Krankenversicherung ausfallen, hängt ganz maßgeblich von dem gewählten Versicherungspaket ab. Grundsätzlich lässt sich festhalten: Je umfangreicher die Versicherungsleistungen ausfallen, desto höher sind die Beiträge.
Wer sich zum Beispiel für einen Basistarif entscheidet, der nur die zentralen Behandlungs- und Arzneimittelkosten abdeckt, wird weniger zahlen als jemand, der das vollständige Versicherungspaket gewählt hat. Zu diesem können zum Beispiel eine vollständige Kostenübernahme beim Zahnersatz, Chefarztbehandlung und Unterbringung im Einzelzimmer im Krankenhaus sowie Behandlungen durch Heilpraktiker etc. gehören.
Die Höhe des monatlichen Beitragssatzes richtet sich – wie bei allen privat Versicherten – darüber hinaus auch nach dem Alter, dem Geschlecht und der Krankenvorgeschichte.
Einen passenden Anbieter suchen
Je nach dem, wofür sich der Student entscheidet, kann es günstig oder teuer sein, sich privat zu versichern. Im Internet werben einige Anbieter zum Beispiel mit einem monatlichen Beitrag von 55 Euro. Dabei handelt es sich natürlich nur um das oben beschriebene Basispaket. In der Regel liegt der monatliche Beitrag deutlich höher.
Wer sich als Student also privat krankenversichern möchte, sollte das Preis-Leistungs-Verhältnis verschiedener Anbieter genau miteinander vergleichen. Denn dieses unterscheidet sich von Anbieter zu Anbieter zum Teil erheblich. Im Internet stehen hierfür kostenlose Vergleichsportale zur Verfügung.
Darüber hinaus gibt es auch studentische Foren, die eine Orientierungshilfe bei der Entscheidung bieten können. Diese lassen sich einfach über die gängigen Suchmaschinen ermitteln.