Wer verschuldet oder auch überschuldet ist, der muss mit dieser belastenden Situation nicht alleine fertig werden: Verschiedene Stellen bieten Hilfe an, und auch durch Eigeninitiative kann man einiges erreichen. Wessen Portemonnaie ständig leer ist, der sollte mit Schulden abbauen beginnen.
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Wer Schulden abbauen will, sollte sich zuerst einen Überblick verschaffen
Eine Überschuldung kann durch einzelne Ereignisse ausgelöst werden, aber schwerwiegende Konsequenzen haben. Zu den von Experten als „kritische Einzelereignisse“ bezeichneten Änderungen der Lebenssituation zählen beispielsweise der Verlust der Arbeitsstelle und die daraus resultierenden Einnahmeeinbußen – 2007 gaben rund 30 Prozent aller Hilfesuchenden dieses Ereignis als Auslöser für ihre Überschuldung bei den Beratungsstellen an.
An zweiter Stelle folgen meist Änderungen der privaten Lebensumstände – beispielsweise durch den Tod des Partners oder durch die Scheidung einer Ehe. Auch langwierige Erkrankungen oder gescheiterte Existenzgründungen werden immer wieder als Grund für die Schulden angegeben.
Die Schuldenberatungsstelle kann helfen
Ein Anlaufpunkt für Betroffene sind die Schuldnerberatungsstellen. Dort erfolgt eine umfassende Betreuung – nicht nur finanzielle und rechtliche Ratschläge wie sie Schulden abbauen können geben diese Stellen, sondern auch psychologische Hilfestellungen. Zu den Mitarbeitern gehören Sozialarbeiter und Sozialpädagogen ebenso wie Psychologen und Juristen.
Auch über ein eventuell sinnvolles Verbraucherinsolvenzverfahren informieren die Berater: Am Ende des Verfahrens, das regelmäßig etwa 6 Jahre dauert, kann die Befreiung von allen Restschulden stehen. Die Privatinsolvenz wurde seit ihrer Einführung im Jahre 1999 bis zum diesem Jahr mehr als 700.000-mal in Anspruch genommen.
So befreien sie sich von ihren Schulden
Neben verschiedenen Hilfestellungen von außen kann man als Betroffener auch selbst tätig werden, um sich von den Schulden zu befreien oder zumindest einen Überblick über die Situation zu bekommen. So kann man eine Aufstellung aller eigenen Vermögenspositionen vornehmen und diese mit den monatlichen Ausgaben vergleichen, um eventuell vorhandene Spielräume aufzudecken.
Allerdings gilt vor allem bei der Überschuldung, bei der die Grundversorgung des Betroffenen gefährdet ist, dass nicht genutzte Zeit gegen den Überschuldeten arbeitet. Durch verstreichende Fristen und wachsende Mahngebühren werden in kurzer Zeit weitere Schulden angehäuft.
Deshalb empfehlen Experten, möglichst schnell eine kompetente Beratungsstelle aufzusuchen und den Mitarbeitern die eigene Situation zu schildern. Diese wissen aus meist langjähriger Erfahrung, mit welchen Schritten Sie Schulden abbauen können und was Sie als Nächstes unternehmen sollten.
So können sie Überschuldung vorbeugen
Um eine Überschuldung von vornherein zu vermeiden, sollte man die Einnahmen und Ausgaben des eigenen Haushalts immer im Blick behalten und möglichst dokumentieren.
Finanzierte Anschaffungen können ein Risiko bergen, wenn im Zeitraum der fälligen Abzahlungen ein kritisches Ereignis eintritt und die Raten deshalb nicht mehr zurückgezahlt werden können.