Staatsanleihen sind von einem Staat emittierte Wertpapiere (Anleihen) mit fester Verzinsung und festgelegter Laufzeit. Staatsanleihen sind eine sehr wichtige Finanzierungsquelle des Staates zur Deckung von Defiziten in öffentlichen Haushalten. Der in Form der Staatsanleihe dem Staat von den Bürgern zur Verfügung gestellte Kredit wird mit späteren Steuereinnahmen beglichen.
Staatsanleihen werden wie andere Wertpapiere auch an der Börse gehandelt. Neben der festgelegten Verzinsung verfügen Staatsanleihen über einen Kurswert, der in Prozent angegeben wird. Am Ende der Laufzeit erfolgt die Rückzahlung in der Regel zum Kurswert von 100 %.
Steigende Marktzinsen sorgen für sinkende Kurswerte, sinkende Marktzinsen sorgen für steigende Kurswerte der Anleihen. Entscheidend für die Entwicklung der Marktzinsen sind vor allem die Leitzinsen und Inflationserwartungen.
Wird mit steigenden Inflationsraten gerechnet, so muss die Verzinsung höher liegen als bei einem stabilen Preiniveau, um die gleiche Rendite zu erzielen. Werden langfristig steigende Zinsen erwartet, sollten vor allem Staatsanleihen mit kurzen Laufzeiten gekauft werden.
Von der Bundesrepublik Deutschland ausgegebene Staatsanleihen werden auch als Bundesanleihen bezeichnet. Es handelt es sich um langfristige Schuldverschreibungen des Bundes (Bundesrepublik Deutschland) mit einem Nennwert von 1.000 Euro. Die Laufdauern der Neuemissionen bewegen sich zumeist im Spektrum von 10 – 30 Jahren. Es existieren über 100 börsennotierte Titel im Laufzeitspektrum 1 Monat bis 28 Jahre.
Die Rückzahlung erfolgt zum Nennwert. Bundesanleihen sind mündelsicher, deckungsstockfähig, lombard- und pensionsfähig. Neben den Bundesanleihen emittiert der Bund als weitere mittelfristige Schuldverschreibungen die Bundesobligationen und Bundesschatzbriefe sowie die kurzfristigen Finanzierungsschätze.
Die Staatsanleihen von erstklassigen Schuldnern wie Deutschland oder Schweiz eignen sich vor allem für risikoscheue Anleger, da diese Schuldner kaum zahlungsunfähig werden können.