Die Frage nach der richtigen Möglichkeit sein Geld anzulegen nimmt, gerade in Zeiten in denen Lebensversicherungen und Aktien zunehmend in Verruf geraten, eine zentrale Stellung ein.
Auf der Suche nach einer möglichst effektiven Geldanlage, die möglichst hohe Zinsen bietet, finden sich häufig nur Bausparverträge. Leider muss bei solchen Anlagen das Geld oft viele Jahre verpflichtet werden und steht nicht zur Verfügung. Und ein Vermögen nur um des Vermögenswillen zu erhalten können sich viele Menschen einfach nicht leisten.
Aus diesem Grund besitzt auch ein Großteil der Deutschen ein sogenanntes Sparbuch. Bei dieser Anlageform steht das Geld zwar jederzeit abrufbereit, doch liefert es nur geringe Zinsen unter einem Prozent. Dies gleicht nicht einmal die Inflation aus. Seit Mitte der 90er Jahre existiert jedoch eine zum Sparbuch äußerst praktische, aber wenig genutzte Alternative. Das Tagesgeldkonto auf das Tagesgeld liegt.
Was ist ein Tagesgeldkonto?
Der Begriff Tagesgeld im Wort Tagesgeldkonto leitet sich davon ab, dass die Einlage täglich verfügbar ist. Das heißt also, dass jederzeit Geld hinzugefügt und abgehoben werden kann. Besonders bei dieser Form der Tagesgeld Anlage ist der Variable Zinssatz. Dieser wird im Gegensatz zum Bausparvertrag nicht zu Beginn festgelegt, sondern kann von der Bank täglich verändert werden.
Gleichzeitig erfolgt die Zinsberechnung für das Tagesgeld ebenso täglich. Dadurch wird jeweils der aktuelle Betrag verzinst und nach geringer Zeit, meistens monatlich oder pro Quartal überwiesen. Somit handelt es sich beim Tagesgeld um eine Geldanlage mit variablen Zinssätzen und permanentem Zugriff auf sein Geld.
Wie funktioniert ein Tagesgeldkonto?
Tagesgeld oder Tagesgeldkonten werden von Banken häufig ohne Verpflichtungen angeboten. Demnach ist es also möglich bei verschiedenen Banken ein Giro- und ein Tagesgeldkonto zu besitzen. Grundsätzlich bieten Geldinstitute Tagesgeld Konten nämlich deshalb an um Kunden zu werben und bestmöglich an ihr Institut zu binden.
Dies muss jedoch keinesfalls geschehen um das Tagesgeld vollständig nutzen zu können. Stellt man sich nun die Frage worin der Unterschied zwischen einem Giro- und einem Tagesgeldkonto ist, wird man nach bisherigen Informationen feststellen: Scheinbar keiner. Doch es gibt einige gravierende Unterschiede.
So kann zwar sowohl das Tagesgeld als auch das Girokonto täglich abgehoben werden, doch sind Überweisungen und das Bezahlen von Rechnungen mit dem Tagesgeldkonto nicht möglich. Auch der Überzug des Kontos ist nicht gestattet. Es handelt sich um eine reine Geldanlage Variante. Somit ist trotz Besitz eines Tagesgeldkontos weiterhin das Betreiben eines Girokontos notwendig um Geldgeschäfte abzuschließen.
Welche Vorteile besitzt ein Tagesgeldkonto?
Beim Tagesgeld handelt es sich um einen flexiblen Geldbetrag, der über einen beliebigen Zeitraum beim Geldinstitut hinterlegt wird. Hierin bestehen auch schon die ersten zwei Großen Vorteile gegenüber anderen Anlageformen. So gibt es keinen Festbetrag der sich auf dem Konto
befinden muss, wodurch auch Kleinanleger das Tagesgeld nutzen können. Gleichzeitig ist es aufgrund der Flexibilität geschützt vor plötzlichen Krisen. Man denke nur an all die Aktien und Wertpapiere die mit den großen Wirtschaftskrisen ihren Wert verloren und viele Kleinanleger um ihr Vermögen brachten.
Das Tagesgeld kann in Krisenzeiten schnell abgehoben werden und gehört somit zu den kurzen Geldanlagen. Dennoch bietet es trotz seiner Kurzfristigkeit solide Zinsen für das angelegte Geld. Zwar kann der Zinssatz sich täglich ändern, doch fällt dieser immer noch höher aus als bei Sparbüchern.
Der Grund hierfür liegt darin, dass das Tagesgeld häufig nur Online verwaltet werden kann. So sparen die Geldinstitute den Verwaltungsaufwand, der bei Sparbüchern und Girokonten anfällt und geben den eingesparten Betrag in Form von Zinsen an ihre Kunden weiter. Aufgrund dieses geringen Verwaltungsaufwandes ist das Tagesgeldkonto zudem in der Regel immer kostenlos.
Es fallen keinerlei Verpflichtungen, wie eine monatliche Mindesteinzahlung oder ein Mindestbetrag an, so dass vollkommene Flexibilität gewahrt wird und keinerlei Stress aufgrund von Vorgaben entsteht. Der jedoch vermutlich wichtigste Vorteil des Tagesgeld ist, die garantierte Sicherheit des Geldes.
Wird bei herkömmlichen Bausparverträgen das Geld nur in ein Wertpapier investiert, hat man bei Aktien nur die Chance, dass gerade die Aktien die man gekauft hat steigen und nicht fallen, erfolgt die Investition des eingezahlten Tagesgeldes in verschiedene Einlagenfonds. Durch diese Spaltung in diverse Substitutionen ist die Einlage bestens gesichert, mobil und wirft höhere Erträge ab.
Auch die Auswahl an Tagesgeldkonten ist leicht zu vergleichen. Aufgrund weniger Differenzen in den Angeboten und wenigen Vergleichspunkten kann sich jeder Laie schnell und einfach einen Überblick verschaffen und sogar ohne Berater das richtige Konto für ihn finden.
Da beim Tagesgeldkonto keine Verpflichtungen entstehen und das Geld ständig komplett oder in Teilen abgehoben werden kann, reicht zudem eine formlose Kündigung ohne Angabe von Gründen, wenn das Tagesgeld aufgelöst werden soll.
Welche Nachteile besitzt ein Tagesgeldkonto?
Obwohl das Tagesgeld viele Vorteile besitzt, gibt es dennoch ein paar kleine Nachteile. Hauptnachteil bleibt letztlich der flexible Zinssatz. Dieser erlaubt, trotz seiner Höhe, keine langfristige Planung. Am Anfang der Anlage lässt sich nicht vorhersagen wie viel man am Ende an Zinsen erhalten wird.
Zwar werden diese täglich berechnet und monatlich gut geschrieben, doch besteht stets eine gewisse Unsicherheit, ob sich diese Form der Geldanlage am Ende rentiert. Aus diesem Grund bieten die Banken die Möglichkeit jederzeit das Tagesgeldkonto zu wechseln, wenn ein anderes Institut ein besseres Angebot macht und sind zudem daran interessiert starke Zinssprünge zu vermeiden.
Ein weiterer Nachteil besteht in der fehlenden Möglichkeit das Tagesgeld für den Zahlungsverkehr zu nutzen. Mag dies aufgrund der Möglichkeit der täglichen Abhebung zunächst nicht tragisch erscheinen, erhält es aufgrund der Tatsache, dass die Umbuchungen vom Tagesgeldkonto in der Regel drei Werktage brauchen, doch eine ärgerliche Note. Diese lange Umbuchdauer schränkt die ansonsten große Flexibilität des Tagesgeldes ein gutes Stück ein.
Abschließend lässt sich somit über das Tagesgeldkonto sagen, dass es eine mehr als brauchbare Alternative zum Sparbuch bei der Geldanlage bietet. So ist es diesem in Zinshöhe überlegen und vom Verwaltungsaufwand gleichgestellt. Zwar liegt es im Punkt Geldzugriff hinter dem Girokonto, doch soll das Tagesgeldkonto auch als Geldanlage und nicht als Zahlungskonto genutzt werden.
Somit bietet es für den unsicheren Kleinanleger eine einfache Methode sein Geld risikofrei anzulegen, ohne sich umfassend berate zu müssen. Es lassen sich keine großen Gewinne, wie bei Aktien, mit dem Tagesgeld erzielen, doch dafür steht das Geld jederzeit zur Verfügung. Das Tagesgeld ist zur Geldsicherung ideal.