Wer sich eine eigene Immobilie vollständig finanzieren lassen möchte, muss dabei einige wesentliche Dinge beachten. Die Angebote sind sehr verlockend, können aber auch sehr teuer werden.
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Finanzierung ohne Eigenkapital
Die Finanzierung ohne Eigenkapital wird zunehmend beliebter. Dies gilt sowohl für die Kunden als auch für die Banken. Bis 2005 haben die meisten Banken nur maximal 80 % des Kaufpreises finanziert.
Der Kunde musste also mindestens 20 % mit Eigenkapital aufbringen. Dies führte dazu, dass es nur einem bestimmten Personenkreis vorbehalten war, eine eigene Immobilie zu erwerben. Geht man von einem Kaufpreis in Höhe von 500.000 Euro aus, musste der Verbraucher also 100.000 Euro aus eigener Kasse bezahlen. Dies diente in erster Linie der Sicherheit der Banken.
Nachdem nun auch ausländische Banken im Inland arbeiten können, ist eine Vollfinanzierung auch bei inländischen Banken möglich. Dies ist besonders für junge Familien von großem Interesse, da diese meist noch keine Zeit hatten, um eigenes Vermögen aufzubauen.
Wer bietet eine Vollfinanzierung an?
Mit einer Vollfinanzierung ist der Kunde in der Lage, aktuell niedrige Zinssätze zu nutzen, und muss nicht über den Umweg eines Bauspardarlehens gehen. Viele Banken, wie Ing-DiBa und regionale Sparkassen, bieten in diesem Jahr eine Finanzierung von bis zu 108 % des Kaufpreises an.
Andere Banken bieten z. B. 120 %, diese beziehen sich aber nicht auf den Kaufpreis, sondern den Beleihungswert. Durch beide Angebote können auch zusätzliche Kosten, wie Maklergebühr und Notarkosten, berücksichtigt werden. Der Nachteil einer Vollfinanzierung liegt in den höheren Zinssätzen, da die abgegebenen Sicherheiten sehr viel geringer sind.
Außerdem erhöhen sich die Zinsen auch durch die höheren Laufzeiten. Beim Vergleich der Angebote findet man in diesem Monat auf der Seite der Service Hypo Sollzinsbeispiele in Höhe von maximal 4,45 % bei einer Laufzeit von 30 Jahren und einen Effektivzins zwischen 3,31 % und 4,54 %.
Nachteile der Vollfinanzierung
Ein weiterer Nachteil ist die Höhe der Belastungen. Diese sind bei einer Finanzierung mit Eigenkapital und gleicher Laufzeit wesentlich niedriger, da das Darlehen geringer ausfällt. Die monatliche Rate für einen Kaufpreis über 500.000 Euro ohne Eigenkapital beträgt in diesem Jahr 2.395,83 Euro und für denselben Kaufpreis, aber einem Eigenkapital von 100.000 Euro 1.796,67 Euro.
Der Zinssatz beim letzten Darlehen beträgt 2011 4,39 % für die Sollzinsen und 4,48 % für den Effektivzins. Das erste Darlehen wurde mit 4,75 % (Sollzins) und 4,85 % (effektiv) verzinst.
Vorteile der Vollfinanzierung
Dem gegenüber stehen aber die Vorteile einer Vollfinanzierung. So muss der Kunde nicht abwarten bis er das nötige Eigenkapital zusammen hat oder kann dieses als Polster zurückhalten. Außerdem kann er günstige Immobilien- bzw. Grundstückspreise oder ein Zinstief nutzen.
Dadurch wird der Verbraucher flexibler und die Banken gewinnen einen größeren Kundenstamm. Wer also ein ausreichendes Gehalt bezieht, kann seinen Traum von der eigenen Immobilie durch diese Finanzierung ermöglichen.