Wer sich mir der den internationalen Commodity Märketen und der Börse beschäftigt, wird auch immer wieder über das Wort Futures stolpern.
Doch besonders Anfänger wissen weder um was es sich bei Futures handelt, noch wie Futures funktionieren. Im Zusammenhang mit Futures werden auch die Wörter Terminkontrakt oder Kontrakt fallen. Doch was bedeuten sie?
Der Anfang von Handelsgeschäften mit Futures hat vermutlich irgendwann zwischen 1600 und 1700 in Japan begonnen. Das fand im landwirtschaftlichen Bereich statt, als Bauern auf Termin handeln wollten um sich somit gegen Preisschwankungen zu versichern. Manche Anleger glauben auch das Futures etwas ziemliche neuartiges sind. Diese liegen jedoch schlichtweg verkehrt.
So funktioniert ein Future Geschäft
Ursprünglich waren Futures dafür gedacht den Produzenten einer Ware gegen Preisschwankungen zu versichern. Durch bestimmte wirtschaftliche oder ökologische Einflüsse kann der Preis einer Ware sinken oder steigen. Der Produzent dieser Ware weiß aber in der Regel nicht ob es ein Überangebot der Ware geben wird oder ob es eine starke Nachfrage nach der Ware geben wird.
Daher ist es für die Warenproduzenten nicht möglich festzulegen welchen Preis sie zu einem zukünftigen Termin für ihre Ware erlösen können. Bei dem Future Geschäft gibt es nun Käufer die den Warenproduzenten garantieren, eine bestimmte Menge ihrer Ware zu einem festgelegten Preis in der Zukunft abzukaufen.
Daher kommt auch der englische Begriff Future, was übersetzt Zukunft heißt. Für die Garantie die Ware in der Zukunft zu dem festgelegten Preis abzukaufen möchte der Käufer allerdings eine Versicherungsprämie haben. Das heißt der Verkäufer der Waren muss dem Käufer beim Future Geschäft einen kleinen Betrag dafür bezahlen, dass dieser die Waren zu einem bestimmten Preis in der Zukunft abnimmt.
Sinkt nun der Preis für die Ware bis zu dem zukünftigen Abkauftermin hat der Käufer Pech gehabt. Den er muss die Ware nun zu einem überteuerten Preis von dem Warenproduzenten abkaufen. Steigt hingegen der Preis für die Ware hat der Warenproduzent Pech gehabt, den er muss die bestimmte Warenmenge zu dem festgelegten Preis an den Warenkäufer verkaufen.
Der Warenkäufer macht dabei einen Gewinn, weil er die Ware nun günstiger kaufen kann als sie auf dem Markt angeboten wird und er zudem noch die Versicherungsprämie erhalten hat. Möchte ein Warenverkäufer oder Warenkäufer das Future Geschäft nicht ausführen bleibt ihm nur eine Möglichkeit.
Er muss den Kontrakt an jemand anderen weiterverkaufen. Dadurch übertragen sich die Pflichten das Future Geschäft auf den Käufer des Future Kontrakts. Da ein Future Geschäft immer ausgeführt werden muss, wird es auch als unbedingtes Termingeschäft bezeichnet.
Das ursprüngliche Problem des Terminhandels und die Lösung
Ein Future ist nichts anderes als eine Versprechen von dem Verkäufer eine festgelegte Ware abzukaufen. Dabei gibt es allerdings ein Problem. Der Verkäufer möchte vielleicht mehr Ware verkaufen, als der Käufer abnehmen will. Vielleicht will auch der Käufer weniger Ware verkaufen, wie der Käufer kaufen möchte.
Auch gibt es bei dem Terminhandel ein Problem mit dem zukünftigen festgelegten Termin. Der Käufer möchte die Ware am 20. Mai kaufen. Der Verkäufer allerdings will diese Ware erst am 07. Juli verkaufen. Daher wurde es bei dem Terminhandel schwer sich einig zu werden.
Die Lösung des Problems war es gewisse Parameter des Terminhandels zu standardisieren. Diese Parameter waren zum einen die Menge, der Zeitpunkt und die Qualität des Artikels. Die genaue Definition dieser Terminkontrakte wird als Future bezeichnet.
Auf welche Basiswerte gibt es Futures
Futures sind an der Börse gehandelte Finanztermingeschäfte auf viele diverse Basiswerte. Dabei wird zwischen Financial Futures und Commodity Futures unterschieden. Financial Futures sind Finanztermingeschäfte auf Devisen, Aktienindizes, Zinsen oder Anleihen.
Doch Futures können auch Warentermingeschäfte sein. Diese werden dann Commodity Futures genannt und sind Warentermingeschäfte auf Rohstoffe, landwirtschaftliche Güter, Edelmetalle, Tierprodukte oder Genussmittel.
Die Bestandteile eines Futures
Ein Future setzt sich standardgemäß aus einem Basiswert auch Underlying genannt, der Kontraktgröße, der Laufzeit und der Art der Erfüllung zusammen. Der Basiswert bezeichnet dabei den dem Future zu Grunde liegenden Artikel. Der Basiswert ist maßgeblich für die Preisgestaltung des Future Kontrakts verantwortlich. Die Kontraktgröße bezeichnet den genauen Gegenwert, welcher mit dem Future bewegt wird.
Das ist dann der gesamte Wert der Artikel, welche für den Erhalt der Versicherungsprämie gekauft werden müssen. Dabei gilt, dass jeder Terminkontrakt eine von der Terminbörse bestimmte Kontraktgörße besitzt. Die Laufzeit eines Futures hat einen Verfallstermin. Bei Future Kontrakten wird dieser Verfallstermin Endfälligkeit genannt.
Bei Futures werden meistens Laufzeiten von drei, sechs, neun oder zwölf Monaten gewählt. Doch es gibt bei manchen Future Kontrakten auch andere Laufzeiten. Als Anleger ist es besonders wichtig zu wissen, wann der Future ausläuft, um dementsprechend die richtige Laufzeit für seine Anlagestrategie wählen zu können.
Die Erfüllung des Future Kontrakts
An dem Verfallstag des Future Kontrakts werden die bestehenden Future Positionen abgerechnet. Bei dieser Abrechnung gibt es zwei verschiedenen Methoden. Das sind zum einen der Barausgleich und zum anderen die physische Lieferung. Bei einem Barausgleich wird der offener Future Kontrakt in Geld ausgeglichen.
Dabei wird die Differenz zwischen dem ausgemachten Terminpreis und dem aktuellen Kurs ausbezahlt oder muss bezahlt werden. Der Barausgleich wird bei Futures besonders dann angewendet, wenn der Basiswert nicht oder nur eingeschränkt lieferbar ist. Bei der physischen Lieferung eines Future Kontrakts wird der dem Future zu Grunde liegende Basiswert ausgeliefert.
Das heißt, es erfolgt keine Bezahlung sondern der Future Käufer wird Besitzer des Basiswerts. Die physische Lieferung sollte nur in Anspruch genommen werden, wenn man tatsächlich etwas mit der Ware anfangen kann. Den sonst wäre eine physische Lieferung von einem Basiswert nur mit zusätzlichem Aufwand und Kosten verbunden. Darum ist es wichtige das Verfallsdatum und die Erfüllungsart des Futures zu kennen.
Die Margin von Futures
Bei Future Kontrakten müssen der Käufer und der Verkäufer von Futures eine Sicherheit hinterlegen. Diese Sicherheit wird Margin genannt und ist notwendig, damit sichergestellt ist dass den Verpflichtungen nach gekommen werden kann beziehungsweise diese bei nicht nachkommen entschädigt werden können. B
ei Futures gibt es zwei unterschiedliche Formen von Sicherheiten. Das sind die Initial Margin und die Variation Margin. Bei der Initial Margin ist zur Eröffnung eines Future Kontrakts eine Sicherheit für den Anfang zu hinterlegen. Dabei ist die Höhe der Initial Margin maßgeblich durch die Volatilität des Futures zu Grunde liegenden Basiswerts bestimmt.
Desto höher die Volatilität, umso höher muss die Sicherheit sein. Die Variation Margin ist ein Betrag, den ein Terminmarktteilnehmer nachbezahlen muss,damit seine Sicherheit auf dem Margin Konto ausreichend hoch bleibt. Dass passiert dann, wenn die offenen Future Position eines Marktteilnehmers so starke Verluste erleidet, dass sie die Maintenance Margin unterschreitet.
Danach ist die Sicherheit auf dem Margin Konto sofort anzupassen. Wird der Aufforderung die Sicherheit für die Future Position anzupassen nicht nachgegangen, stellt der Broker die offene Position glatt. Es kann aber auch sein das die Variation Margin sinkt und der Marktteilnehmer somit zu viele Sicherheiten bezahlt hat. In diesem erhält der Marktteilnehmer eine Zinsgutschrift der nicht mehr benötigten Sicherheit.
Vorteile von Futures
Bei Future Kontrakten ist ein wesentlich geringerer Kapitaleinsatz nötig, als wenn der Basiswert des Futures einfach so gehandelt werden würde. Allerdings ist egal ob Future oder physischer Handel, die Gewinnchance gleich groß. Dadurch wird bei dem handeln mit Futures eine hohe Hebelwirkung erzielt.
Des Weiteren ermöglichen Futures einem Anleger an allen wichtigen Terminmärkte zu handeln. Dadurch wird ein Zugang zu Rohstoffen, Waren und Aktienindizes ermöglicht, die ohne den Future Kontrakt nur mit großem Aufwand und zusätzlichen Kosten gehandelt werden könnten. Zudem kann mit Future Kontrakten auf alle Marktrichtungen gesetzt werden.
Es kann sowohl auf steigende, wie auch auf fallende Kurse der Future Basiswerte spekuliert werden. Dadurch ist der Anleger sehr flexibel bei dem Handel an den Terminmärkten.
Risiken des Future Handels
Bei dem Future Handel kann ein Risiko durch die große Hebelwirkung entstehen. Dieser entsteht dadurch, dass für den Handel mit Futures nur eine sehr geringe Sicherheitsleistung hinterlegt werden muss. Als Anleger muss darauf aufgepasst werden, dass der Broker die Future Position nicht schließt.
Das passiert dann, wenn die Maintenance Margin unterschritten wird. Um dem Risiko entgegenzuwirken ist es ratsam ein Verlustbegrenzungsstopp zu setzen. Doch auch die hohe Volatilität und die Hebelwirkung können dem Anleger in Futurs schnell einen Verlust bescheren. Darum muss bei Futures immer genau aufpasst werden in welche Future Position investiert wird.
Ich danke Ihnen für die guten Erläuterungen. Viele Begriffe können Anleger verunsichern. Deshalb ist es immer wichtig, sich umfassend zum Thema zu informieren.
Mit besten Grüßen,
Bernd